Deutschland will strengere CO2-Grenzwerte verschieben

Deutschland will die geplanten strengeren europäischen Umweltauflagen für Autos verschieben. Der für das Jahr 2020 angestrebte Ausstoß von maximal 95 g CO2 pro Kilometer soll um vier Jahre nach hinten verschoben werden

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Von
  • Martin Franz

Deutschland will die geplanten strengeren europäischen Umweltauflagen für Autos verschieben. Wie mehrere Medien am Freitag berichteten, strebe die Bundesregierung eine großzügige Übergangsfrist bei der Einführung neuer CO2-Grenzwerte an. Der ursprünglich für das Jahr 2020 angestrebte Ausstoß von maximal 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer soll demnach um vier Jahre nach hinten verschoben werden. 2020 sollen zunächst 80 Prozent der Neuwagen das Ziel erfüllen.

Deutsche Hersteller sind derzeit vor allem in der Oberklasse und bei schweren SUV erfolgreich. (im Bild: Audi Q7)

Die Entscheidung über einen bereits ausgehandelten Kompromiss über schärfere CO2-Grenzwerte war Ende Juni vor allem auf Druck Deutschlands verschoben worden. Die deutsche Autoindustrie ist mit Mercedes, BMW und der Volkswagen-Tochter Audi vor allem in der Oberklasse stark vertreten. Sie tut sich schwerer mit Klimaschutzauflagen als Hersteller, die stärker auf Kleinwagen setzen.

Erst vor zwei Wochen hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel den deutschen Herstellern den Rücken gestärkt. „Europa muss lernen, dass wir nicht ein isolierter Kontinent sind. Dafür müssen wir über unsere eigenen Grenzen hinausschauen“, hatte Merkel bei der Eröffnung der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt gesagt. „Wir dürfen unseren eigenen Herstellern nicht größere Lasten aufbürden als das andere Länder machen“. Merkel hatte zugesagt, sich bei der EU für „vernünftige Vorgaben“ bei der CO2-Regulierung einzusetzen.

(dpa) (mfz)