Überwachungsskandal: Das Programm zur Wirtschaftsspionage

Brasilien ist Edward Snowden zufolge Ziel nordamerikanischer Wirtschaftsspionage. Der Fernsehsender Globo hat Details zu dem Spionageprogramm Olympia veröffentlicht, das dazu benutzt worden sein soll.

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Der brasilianische Fernsehsender Globo hat Details zu dem Programm namens Olympia veröffentlicht, mit dem das Energie- und Wirtschaftsministerium des Landes durch Kanada ausspioniert worden sein soll. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet, lassen sich damit komplette Kommunikationsnetzwerke darstellen. So konnte etwa für das Ministerium übersichtlich aufbereitet werden, welche Telefonanschlüsse von dort aus besonders häufig angerufen wurden. Zu diesen Kontakten wird dann ausführlich aufgelistet, wo sie sich befinden, welchen Provider und welches Gerät sie nutzen. Damit könnten gezielt Schwachstellen ausgenutzt werden, oder sogar Angriffe über die Provider ausgeführt werden.

Die Software, auf die sicher nicht nur der kanadische CSEC Zugriff habe, zeige sogar an, an welchen Stellen in den internationalen Netzen der Internet- oder Telefonverkehr der Zielperson abgegriffen werden kann. Künftig sollen die derart gesammelten Informationen demnach auch für ganz gezielte Angriffe auf einzelne Rechner genutzt werden.

Während der kanadische Geheimdienst das Vorgehen gegenüber dem Sender nicht kommentiert habe, äußerte sich aber die NSA. Zwar werde man zu spezifischen Programmen nichts sagen, aber man habe bereits klargestellt, dass die USA weltweit die Daten sammelt, die auch andere Staaten sammeln. Vom Kampf gegen den Terrorismus war diesmal aber keine Rede. Man wolle die Programme aber überprüfen, habe Präsident Obama angekündigt. (mho)