Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehr: Online-Lastschrift bleibt trotz SEPA möglich

Der SEPA-Rat hat entschieden, dass auch nach dem 1. Februar 2014 Online-Lastschriften möglich sein sollen.

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Von
  • Jürgen Seeger

Aufatmen bei den Online-Händlern: Auch nach dem 1. Februar 2014, dem Stichtag der SEPA-Einführung, sind Online-Lastschriften ohne schriftlichen Auftrag des Kunden weiterhin möglich. Bei SEPA ersetzt unter anderem die IBAN (International Bank Account Number) die bisherigen nationalen Angaben zum Konto, in Deutschland also Kontonummer und Bankleitzahl. Der BIC (Business Identifier Code) fällt bei Inlandsüberweisung ab diesem Datum weg, bei Auslandsüberweisungen ab Februar 2016.

Eigentlich sollte im Zusammenhang mit der Umstellung auf den einheitlchen Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area – SEPA) für eine Lastschrift ein sogenanntes Online-Mandat in Schriftform erforderlich sein, damit der Betreiber eines Internet-Shops bei der Bank des Kunden Geld abbuchen darf. Das hätte einen hohen Mehraufwand für Kunden und Shopbetreiber nach sich gezogen, jeder zehnte Online-Händler wollte laut Umfragen die Lastschrift als mögliches Bezahlverfahren in seinem Webshop abschaffen.

Doch die Proteste von Wirtschaftsverbänden haben offenbar Früchte getragen. Wie der Bitkom mitteilt, hat der SEPA-Rat nach längeren Diskussionen beschlossen, dass sich an der bisherigen Geschäftspraxis für die Erteilung von Lastschrift-Mandaten im Internet doch nichts ändern wird. Dieser Konsens wird getragen vom Bundesministerium der Finanzen, der Deutschen Bundesbank, der Deutschen Kreditwirtschaft und den Wirtschaftsverbänden, die im SEPA-Rat vertreten sind.

Online-Shopping ist in Deutschland deutlich beliebter als in den meisten anderen europäischen Ländern. Zwei Drittel (65 Prozent) der Bundesbürger kaufen laut Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat im Internet ein, europaweit sind es lediglich 45 Prozent. Insgesamt geht der Trend beim Online-Shopping stark nach oben: 2008 kauften hierzulande erst 53 Prozent der Bürger im Internet ein, der EU-Schnitt lag damals bei 32 Prozent. (js)