BlackBerry wirbt mit Offenem Brief um Kundenvertrauen

In Zeitungsanzeigen hat der kriselnde Smartphone-Hersteller seinen Kunden versprochen, sie könnten sich weiterhin "voll und ganz" auf ihn verlassen. Das Unternehmen habe hohe Barreserven und spare durch "Umstrukturierung" Geld.

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Von
  • Christian Kirsch

"Kein Grund zur Sorge" lautet der Tenor eines Offenen Briefes an die Blackberry-Kunden, den der kanadische Smartphone-Hersteller Blackberry heute in zahlreichen Medien als Anzeige veröffentlicht. Das Unternehmen, heißt es dort, habe "umfangreiche finanzielle Reserven" und sei schuldenfrei. Durch die "weltweite Restrukturierung" werde es seine Ausgaben halbieren.

"Restrukturierung" bedeutet unter anderem, dass Blackberry bereits 2012 rund 5000 Mitarbeiter weltweit entließ, in diesem Jahr müssen erneut 4500 gehen. Innerhalb eines Jahres sank die Zahl der Beschäftigten damit um fast 60 Prozent. Ende August 2013 hatte die Firma Barreserven von 2,6 Milliarden US-Dollar (rund 1,9 Milliarden Euro), drei Monate zuvor waren es noch 3,1 Milliarden gewesen (2,3 Milliarden Euro). Im letzten Quartal erreichte der Verlust fast 1 Milliarde US-Dollar. Angesichts dessen dürften die Kosten für die Anzeigenkampagne keine wesentliche Rolle spielen: Das ganzseitige Inserat in der Süddeutschen Zeitung etwa kostet laut Liste 77.000 Euro.

BlackBerrys Offener Brief, hier ein Teil der ganzseitigen Anzeige in der Süddeutschen Zeitung, soll Kunden von der sicheren Zukunft der Plattform überzeugen.

"Wir stehen ohne Zweifel vor großen Herausforderungen, die wir keinesfalls unterschätzen", heißt es in dem Offenen Brief weiter. Hoffnung soll machen, dass Blackberry weiterhin bei Produktivität, Sicherheit, Enterprise Mobility Management und mobilem sozialen Netzwerk Klassenbester sei. Als Beleg für den Kundenzuspruch führt das Schreiben unter anderem an, innerhalb des letzten Quartals sei die Anzahl der Blackberry Enterprise Server 10 (BES) um über 30 Prozent auf 25.000 gestiegen. Wie viele davon bei Neukunden laufen und welcher Teil lediglich ein Ersatz für die Vorgängerversion ist, sagt die Firma nicht. Unternehmen können 2013 kostenfrei vom älteren auf den aktuellen BES umsteigen. In seinem letzten Finanzbericht hatte sich Blackberry mit dem Erfolg dieser Kampagne unzufrieden gezeigt: Der Umstieg auf BES 10 erfolge "langsamer als erwartet".

Abschließend appelliert der Brief an den Wunsch, zur Elite zu gehören: "Uns ist bewusst, [...] dass Blackberry nicht für jeden Nutzer gemacht ist. Das ist auch völlig in Ordnung. Sie wissen seit jeher, dass Blackberry anders ist und dass Sie sich mit Blackberry von der Masse abheben." (ck)