Keine USB-IDs für Open Source?
Ohne eine gültige und teure Hardware-ID darf man selbst entworfene USB-Geräte eigentlich nicht verkaufen. Ein Non-Profit als Lizenznehmer könnte IDs an Open-Source-Entwickler verteilen. Das USB-Konsortium ist nicht begeistert.
Wer USB in selbst entwickelter Hardware einsetzt, benötigt eigentlich für jedes Produkt eine eigene Identifikationsnummer, ähnlich einer MAC-Adresse. Vergeben werden diese Nummern allerdings nur an große Hersteller. Auf die Idee des Entwicklers Nick Johnson, einen eigenen Zahlenbereich für Open Hardware bereitzustellen, reagiert die Industrie ablehnend.
Jedes USB-konforme Gerät benötigt eine VID (Hersteller-ID) und PID (Produkt-ID). Wer eine VID benötigt, kann diese für 5000 US-Dollar beim USB Implementers Forum (USB-IF) beantragen. An diesem Konsortium sind die Firmen beteiligt, die seit 1995 den USB-Standard entwickelt haben, unter anderem Apple, Hewlett-Packard, Microsoft und Intel.
Laut der Regeln des USB-IF dürfen Inhaber einer VID ihre PIDs nur für eigene Produkte einsetzen und auf keinen Fall an Dritte vergeben. Die Chiphersteller Microchip und FTDI und das Openmoko-Projekt machen aber genau das und ermöglichen kleineren Entwicklern dadurch eine gültige PID.
Nick Johnson, dessen Firma Arachnid Labs unter anderem das Entwicklungsboard Loki anbietet, schlug daher vor, eine Non-Profit-Organisation zu gründen, um mit Spendengeldern eine VID zu kaufen und PIDs für Open-Source-Projekte zu vergeben. Um den Regeln des USB-IF zu genügen, sollte das für Entwickler von USB-Hardware kostenlos sein.
Die vom USB-IF eingesetzte Agentur konnte der Idee allerdings nichts abgewinnen und verwies darauf, dass eine Weitergabe von PIDs grundsätzlich verboten sei. Zudem forderte sie Johnson auf, seine Idee und eine etwaige Spendensammlung nicht weiter zu verfolgen. Vermutlich ist das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen, da die beteiligten Firmen des USB-IF sich dazu äußern könnten, falls sich genügend Entwickler sich bei ihnen Gehör verschaffen. (phs)
