EU-Kommission: Windows-Nutzer sollen die Wahl unter verschiedenen Webbrowsern haben

Die Kartellwächter der EU-Kommission könnten den Softwarekonzern zwingen, neben seinem eigenen Webbrowser Internet Explorer auch Software anderer Hersteller anzubieten, heißt es in einem Medienbericht.

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Die EU-Kommission will Microsoft dazu zwingen, Windows-Nutzern die Möglichkeit zu geben, zwischen verschiedenen Webbrowsern zuwählen. Auf die Weise soll die Umgehung der europäischen Wettbewerbsregeln durch Microsoft ein Ende bereitet werden, berichtet das Online-Europamagazin Euractiv, das Jonathan Todd, Sprecher der EU-Kommission zitiert.

Die EU-Kommission hatte Mitte Januar ein neues Kartellverfahren gegen Microsoft wegen der Bündelung des Webbrowsers Internet Explorer mit dem PC-Betriebssystem Windows eröffnet. Die Kommission vermutet, dass der Softwarekonzern mit dieser Geschäftspraxis seine marktbeherrschende Stellung zum Schaden von Verbrauchern und Konkurrenten ausnutzt. Der norwegische Konkurrent Opera hatte sich wegen des Internet Explorers in Brüssel beschwert. Die Kommission hatte Microsoft in anderen Fällen bereits mit hohen Strafen belegt, die sich bisher auf knapp 1,7 Milliarden Euro summieren.

Momentan warte die EU-Kommission noch auf eine Antwort von Microsoft auf die Vorwürfe, die bis März vorliegen müssen, doch zeichneten sich bereits erste Entscheidungen ab, heißt es weiter in dem Bericht. Microsoft könne aufgefordert werden, Windows so zu gestalten, dass die Nutzer neben dem Internet Explorer oder statt der Microsoft-Software andere Webbrowser zu Auswahl vorfinden und installieren beziehungsweise nutzen können.

Dabei wolle die Kommission nicht den Fehler wiederholen, den sie gemacht habe, als sie Microsoft zur Herausgabe einer Windows-Version ohne Media Player gezwungen habe. Die Nutzer hätten sich größtenteils für das Windows mitsamt Player-Software entschieden, da sie ja für den gleichen Preis mehr Software bekommen haben. Als Alternativ-Webbrowser kommen laut Todd Firefox, Safari, Google Chrome und Opera in Frage.

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(anw)