United Internet lässt bei Freenet nicht locker

Freenet-Chef Eckhard Spoerr gibt aber einer Übernahme von Debitel den Vorzug vor einem Zusammenschluss mit United Internet und Drillisch.

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  • dpa

Der bei Unternehmensübernahmen eher ungewöhnliche Briefwechsel, der in der Öffentlichkeit mehr oder weniger breit getreten wird, geht weiter: Der Internet-Konzern United Internet lässt bei seinem Werben um den Telekommunikationsanbieter Freenet AG nicht locker. Eine Sprecherin von Freenet bestätigte, dass United-Internet-Chef Ralph Dommermuth einen Brief an Eckhard Spoerr, seinen Gegenpart bei Freenet, geschickt hat. Zum Inhalt machte das Unternehmen keine Angaben. Die Süddeutsche Zeitung berichtete unter Berufung auf den Brief, Dommermuth fordere die Offenlegung der Finanzkennzahlen.

Um den Druck auf Freenet-Chef Eckhard Spoerr zu erhöhen, schlage Dommermuth erstmals vor, die Übernahmepläne "gerne auch Ihren Aufsichtsräten persönlich vorzustellen". United Internet interessiert sich für Freenet zusammen mit dem Mobilfunkunternehmen Drillisch. Die beiden Unternehmen halten zusammen bereits rund ein Viertel der Anteile. Freenet plant seinerseits die Übernahme des Mobilfunk-Providers Debitel, was United Internet ablehnt. Dommermuth drohte in dem neuen Brief der Zeitung zufolge, wenn Freenet weiter an der Debitel-Übernahme festhalte, könne er "auch persönliche Ansprüche gegen die handelnden Organmitglieder nicht ausschließen".

Voraussichtlich am Freitag will der Freenet-Aufsichtsrat über einen Erwerb von Debitel beraten. Spoerr gibt einer Übernahme von Debitel den Vorzug vor einem Zusammenschluss mit United Internet und Drillisch. Dies hatte er auch am Mittwoch in einem Brief an Dommermuth unterstrichen. (dpa) / (jk)