Audi reklamiert schnellsten Computer der Automobilindustrie für sich

Der Ingolstädter Autobauer Audi hat einen aus 320 HP-Server-Blades bestehenden neuen Hochleistungsrechner-Cluster in Betrieb genommen, der eine maximale Rechenleistung von 15 TeraFlop/s erreichen und unter anderem für Crash-Simulation genutzt werden soll.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Ingolstädter Autobauer Audi hat einen neuen Hochleistungsrechner-Cluster in Betrieb genommen, der eigenen Angaben zufolge auf eine maximale Rechenleistung von 15 TeraFlop/s kommt und damit das schnellste Computersystem der Automobilindustrie darstellt. Genutzt wird das aus 320 HP-Server-Blades (ProLiant BL460c) bestehende und mit Intels Xeon-Quadcores bestückte System unter anderem für Crash-Simulationen. "Der neue Hochleistungsrechner beschleunigt die Simulationsabläufe um ein Vielfaches", verdeutlicht Ulrich Widmann, Leiter Entwicklung/Fahrzeugsicherheit bei Audi. "Je schneller der Rechner, desto sicherer und eindeutiger können Unfälle simuliert werden."

Digitale Produktentwicklungsprozesse (PEP) unter Zuhilfenahme von Simulationen spielen in der Automobilindustrie eine immer größere Rolle. Schließlich lassen sich dadurch nicht nur die Entwicklungszyklen teilweise deutlich verkürzen, auch die Entwicklungskosten sinken. Bei der Entwicklung der zweiten Generation des Sportwagens TT beispielsweise setzte Audi rund 250 verschiedene Simulations-Tools ein – vom digitalen Versuchsmodell (dem so genannten Digital Mock-up, DMU) über Guss-Simulationen bis hin zu Akustikberechnungen und der Darstellung von Eigenfrequenzschwingungen der Karosserie bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten.

Laut Audi durchläuft ein neues Modell während der 48-monatigen Entwicklungsphase rund 1000 Simulationen pro Woche. Der Einsatz von Hochleistungsrechnern bei Crash-Simulationen – deren Berechnungen je nach Komplexität eines Unfalls bis zu eine Woche in Anspruch nehmen können – dient nicht zuletzt dazu, die Zahl der für "reale Crashs" benötigten Fahrzeuge zu reduzieren. Modellübergreifend führt Audi eigenen Angaben zufolge derzeit rund 5000 Simulationen pro Woche (vom Frontalcrash bis hin zu speziellen Komponententests) durch, um mögliche Schwachstellen bereits vor dem Aufbau des ersten Prototyps erkennen und beheben zu können. (pmz)