DECT-Abhörkarte ist ausverkauft

Eine stark gewachsene Nachfrage nach DECT-Hardware, die sich zum Abhören von Telefongesprächen umrüsten lässt, hat die Preise für die nicht mehr hergestellte PCMCIA-Karte "Com-On-Air" förmlich explodieren lassen, denn die Restbestände sind ausverkauft.

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Von
  • Bert Ungerer

Das Gefühl, Nachbars Telefongespräche abhören oder auf Kosten anderer telefonieren zu können, ist offenbar einigen Zeitgenossen viel Geld wert. Nach Berichten über Sicherheitslücken von DECT-Telefonen, unter anderem im ZDF-Magazin "Frontal 21", sind die Preise für die darin genannte Notebook-Steckkarte "Com-On-Air" von Dosch+Amand förmlich explodiert. Konnte man noch vor wenigen Tagen für 20 Euro bei eBay fündig werden, beginnen die Forderungen im "Sofortkauf"-Bereich mittlerweile bei rund 200 Euro. Ein Blick in beendete Transaktionen zeigt, dass solche Preise zurzeit tatsächlich gezahlt werden.

Auf dem CCC-Kongress 25C3 erfuhr die Öffentlichkeit Ende Dezember 2008 davon, dass sich Linux-Notebooks mit modifizierten Com-On-Air-Karten in portable Abhöranlagen für Schnurlostelefone verwandeln lassen. Seinerzeit gab es noch Restbestände der bis dahin anscheinend wenig gefragten PCMCIA-Karte des Typs II im Handel, die aus der Konkursmasse des Herstellers stammten, so Ralf-Philipp Weinmann, einer der Projektbeteiligten, gegenüber iX. Die sind aber inzwischen restlos ausverkauft.

Die offenbar rauschauslösenden Lauschfunktionen sind für die Entwickler nur ein Nebenprodukt. Das Ziel von Weinmann und seinen Kollegen besteht eigentlich darin, einen Open-Source-Stack für DECT-Kommunikation zu entwickeln, wie es auch im Projekt-Blog zu lesen ist.

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