Entwicklerkonferenz: Samsung setzt auf Smart TV, Android und Tizen

Samsung braucht Entwickler, die spezielle Apps für das Samsung-Portfolio schreiben, denn für den Konzern reicht es nicht, allein auf das große Angebot von Google Play zu vertrauen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marcus Ross

Auf Samsungs Entwicklerkonferenz in San Francisco gab es zwar nicht das "next big thing" in Sachen Hardware zu sehen, wohl aber war die Vision des koreanischen IT-Konzerns zu erkennen. Vor allem Smart TV, die Android-Roadmap für die Galaxy-Produktlinie und ein wenig Tizen waren die Themen, die den etwa 1300 Teilnehmern präsentiert wurden. Die Smartwatch Galaxy Gear wurde hingegen nicht erwähnt, gezeigt wird sie auf der Veranstaltung aber sehr wohl.

Wer auf der zum ersten Mal ausgetragenen Samsung Developer Conference das von Apples oder Googles Entwickler-Events vertraute Brimborium mit lauter Musik gehofft hatte, wurde auf der Keynote enttäuscht. Samsungs Führungsriege benahm sich zudem asiatisch zurückhaltend. In dieser Ruhe liegt womöglich die Kraft zu zeigen, was Samsung ist. Ein Multikonzern, der nicht nur 250 Millionen Galaxy-Geräte verkauft hat, sondern auch noch weltweit jede Sekunde zwei Smart-TVs absetzt. Doch damit nicht genug, auch Haushaltsgeräte und Beleuchtungen zählen zum Portfolio.

Alles das soll "smart" werden oder ist es schon. Das bedeutet auch, dass die Apps auch besser auf den unterschiedlichen Samsung-Geräten funktionieren sollen, also nicht nur auf Smartphones und Tablets, sondern auch im Zusammenspiel mit Fernsehern, Druckern und anderen Geräten. Dafür braucht das Unternehmen Entwickler, die unabhängig davon, dass Samsung ein großer Profiteur von Googles Android-Store Play ist, spezielle Apps für das Samsung-Portfolio schreiben.

Eric Anderson, Vice President of content and product solutions bei Samsung Electronics America, zeigte das neue SmartTV-Top-Modell, 4K-Auflösung (4096 × 2304 Pixel) mit Vierkernprozessor und sogenanntem Next-Gen-Design. Es wurde zusammen mit der Beta des SmartTV SDK 5.0 vorgestellt. Aber neben Multi-Screen-/Second-Screen-Themen soll auch der Spielesektor mit Gamepad-Integration für Galaxy-Smartphones gangbar gemacht werden. Außerdem wird derzeit mit dem Spieleexperten Unity an einem Game Developer Kit gearbeitet, mit dessen Hilfe letztlich Spiele auf Samsungs Fernsehgeräten gespielt werden können.

Samsung will zudem stärker im Enterprise-Markt mitmischen. So stellte Injong Rhee, Senior Vice President von Samsungs Mobile Communications Business, die Anfang 2013 angekündigte Sicherheitslösung Knox vor. Außer einem Mobile Device Management (MDM) für Galaxy-Smartphones geht es hierbei auch um eine dem BlackBerry Balance nachempfundene Lösung zur Trennung von privaten und Business-Apps, die in separaten Kontexten ausgeführt werden.

Am Schluss der Keynote gab es dann doch noch eine Überraschung. Jeder der Teilnehmer soll ein Galaxy-8-Tablet bekommen. Damit setzt Samsung ganz klar ein Zeichen für die Stift-Hardware, die weiterentwickelt werden soll. (ane)