SIP Forum und Bitkom streben gemeinsame Spezifikation für IP-Telefonanlagen an

Von der Zusammenarbeit erhoffen sich die beiden Partner eine verbesserte Interoperabilität und sinkende Anpassungskosten.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Das internationale SIP Forum und der Verband Bitkom und wollen die Anbindung von SIP-basierten Kommunikationsendgeräten vereinheitlichen. Dafür möchten die beiden Verbände gemeinsam die technische Spezifikation SIP Connect weiterentwickeln (aktuelle Version 1.1 als PDF-Datei). Darauf haben sich die Organisationen in einem Letter of Intent verständigt. "Wir brauchen bei IP-Telefonanlagen international einheitliche Standards, die providerunabhängig genutzt werden können", sagt Johannes Weicksel, Referent Kommunikationstechnologien und intelligente Mobilität beim Bitkom. Wenn sich heute ein Unternehmen eine SIP-Trunk-basierte Telefonanlage zulegen möchte, müsse es zunächst schauen, ob die Anlage technisch kompatibel zum Netz des Providers sei. Die Detailempfehlungen zu möglichen Varianten der Implementierung des SIP Trunking sollen nun weiter ausgebaut werden.

Das Session Initiation Protocol (SIP) ist eine Spezifikation für Verbindungsaufbau und Steuerung zwischen mindestens zwei Teilnehmern. SIP Trunking ermöglicht, mit einem einzigen Nutzerkonto mehrere Durchwahlnummern zu verwalten. Dies ist vor allem für Unternehmen interessant, die viele Endgeräte mit eigenen Rufnummern benötigen. Andrew Hutton vom Vorstand des SIP Forums sagt: "Die Zusammenarbeit zwischen SIP Forum und BITKOM bietet die große Möglichkeit, einen verbesserten Standard für SIP Trunking zu etablieren, um so die Interoperabilität zu verbessern und Anpassungskosten zu senken." Das SIP Forum ist ein internationaler Zusammenschluss von Unternehmen der IP-Industrie für die Förderung und Fortentwicklung SIP-basierter Techniken.

Die SIP-Connect-Spezifikation definiert unter anderem eindeutige Referenzpunkte auf Seiten des Betreibers und des Unternehmens.

Telefonieren über das Internet (Voice over IP) hat in vielen Unternehmen die klassische Telefonanlage abgelöst: Es ermöglicht fließende Übergänge zwischen unterschiedlichen Kommunikationsmedien (z. B. Sprache, Video, Chat). Immer mehr Unternehmen möchten ihre Anlage nicht mehr über klassische S2M-Anschlüsse anbinden, sondern direkt per IP ans Netz öffentlicher Anbieter. Für Unternehmen, die auf eine durchgehende VoIP-Anbindung umstellen wollen, hat der BITKOM-Verband einen Leitfaden "SIP-Trunking" herausgegeben. Für eine einheitliche Umsetzung hat das SIP Forum die "SIPconnect"-Dokumente eingeführt und entwickelt diese ständig weiter. Diese Dokumente beschreiben die Zusammenschaltung von privaten VoIP-Systemen und öffentlichen IP-Netzen mittels einheitlicher Protokolle. (dz)