Filme interaktiv mit Microsoft-Silverlight-Technik

Mit einem speziellen Player lassen sich Filme interaktiv wiedergeben; dabei werden zusätzliche Inhalte angeboten, die man per Mausklick abrufen kann.

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  • uh

Wer die Website Biotechnologie.de – eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung – besucht, kann dort eine neue Anwendung im Bereich Internetfernsehen testen: Unter dem Titel "Die Zukunft der Biotechnologie: Eine interaktive Deutschlandreise" stehen fünf Kurzfilme bereit, die man mit einem speziellen Interactive Film Player ansehen kann. Der Player lässt sich hier herunterladen. Er beruht auf der Redmonder Silverlight-Technik und wurde von Visual Bridges im Auftrag des Fraunhofer-Instituts Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) für die Anwendung im Internet-TV und den Einsatz auf Biotechnologie.de entwickelt. Der Download des etwa viereinhalb MByte großen Moduls ermöglicht die Wiedergabe solcher interaktiv angelegten Filme.

Jeder der bei der Deutschlandreise verfügbaren Filme ist mit vertiefenden Informationen verknüpft, auf die der Interactive Film Player bei der Wiedergabe des Videos hinweist. Möchte sich der Zuschauer die angebotenen Informationen ansehen, um online zum Beispiel in Texten, Fotos, Grafiken oder Audiostreams zu recherchieren, hält der Player den Film automatisch an. Danach kann der Nutzer den Film weiterlaufen lassen.

Solche Möglichkeiten stoßen unter anderem bei der Werbeindustrie auf großes Interesse: Nachgelagertes Product Placement in Videoinhalten wird damit zum Kinderspiel. Aber auch viele andere Anwendungsbereiche sind vorstellbar – von videoorientierten Tests und interaktiven Seminaren bis hin zu videounterstützen Online-Handbüchern. Laut einer Untersuchung des Branchenverbandes Bitkom vom Sommer 2008 ist die Nachfrage an IPTV-Angeboten bei Internet-Nutzern insgesamt stark angestiegen – für das erste Quartal des Jahres 2008 verzeichnete man für dieses Segment ein Marktwachstum um ein Drittel. Rund 40 Prozent der deutschen Internetnutzer, bis zu 10 Millionen Kunden, können sich angeblich vorstellen, auch über das Web fernzusehen.

Der interaktive Silverlight-Player soll es Internetnutzern erlauben, Filme mit Zusatzinformationen verschiedenster Medientypen anzusehen. Der Player verknüpft die Informationen mit den inhaltlich passenden Stellen im Film: Aufs Stichwort werden die damit verknüpften Informationen angeboten. So lässt sich ein Film im Internet durch beliebig viele Zusatzinformationen zu einer Art Wissens-Dossier erweitern. Wie bei vielen technischen Plattformen wird es vom Einfallsreichtum der Inhalteproduzenten abhängen, ob dabei echter Informations-Mehrwert zustande kommt oder nicht. (uh)