Apple: Buntere Nanos, verspielter Touch und iTunes 8

Unter dem Motto "Let's Rock" hat Apple-Chef Steve Jobs in San Francisco einem internationalen Publikum Neuigkeiten rund um iTunes und iPod präsentiert.

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Von
  • Sven Hansen

Beim iPod nano treibt Apple es bunt.

(Bild: Apple)

Unter dem Motto "Let's Rock" hat Apple-Chef Steve Jobs in San Francisco einem internationalen Publikum Neuigkeiten rund um iTunes und iPod präsentiert. Den iPod nano gibt es ab sofort in den Regenbogenfarben Lila, Blau, Grün, Gelb, Orange, Rot und Pink sowie in Silber und Schwarz. Statt als "Slim Fatty" mit quer sitzendem QVGA-Display kommt er nun als schlanker Player mit hochkant eingebautem LCD-Display daher. Das Aluminiumgehäuse ist leicht gewölbt, an den Oberkanten jedoch hart abgekantet. Mit 6,2 Millimeter Dicke ist es der flachste iPod, den es je gab. Wie das iPhone und der iPod touch ist der Nano nun mit einem Bewegungs- und Lagesensor ausgestattet: Das Schütteln des Nano startet den Zufallsmodus, Fotos werden beim Kippen des Displays um 90 Grad gedreht. Die Akkulaufzeit beträgt 24 Stunden für die Musikwiedergabe und 4 Stunden beim Abspielen von Videos. Das 8-GByte-Modell soll 150 Euro kosten, das 16-GByte-Modell 200 Euro.

Der ebenfalls neu aufgelegte iPod touch ist nun wie das iPhone mit separaten Lautstärketasten und einem integrierten Lautsprecher ausgestattet. Die Rückseite besteht aus leicht gewölbtem Edelstahl. Ein Empfänger für das Tracking-System von Schuhhersteller Nike ist gleich integriert – wer sich die passenden Laufschuhe mit der Sendeeinheit holt, kann gleich loslegen. Der iPod touch spielt laut Apple 36 Stunden Musik und 6 Stunden Video. Es gibt ihn weiterhin mit 8 (210 Euro), 16 (280 Euro) oder 32 GByte (370 Euro) Flash-Speicher.

Mit dem iPod touch der zweiten Generation stößt Apple in eine neue Zielrichtung: "Es ist das beste portable Gerät zum Spielen", meinte Steve Jobs während der Präsentation. Der Touch soll den mobilen Konsolen von Nintendo und Sony Konkurrenz machen. Phil Schiller präsentierte unter anderem das Rennspiel "Need for Speed Undercover", das Fußballspiel "Real Soccer 09" und die Simulation "Spore Origins". Die neuen iPod touch liefert Apple mit der iPhone-Firmware 2.1 aus. Die Firmware soll unter anderem Fehler beseitigen, die Akkulaufzeit optimieren und schnellere Backups mit iTunes ermöglichen. Ältere Versionen des iPod touch und des iPhone lassen sich kostenlos auf den neuesten Firmware-Stand bringen. Das Update eines iPod touch mit Firmware 1.x ist kostenpflichtig.

Den bisher mit 160-GByte-Festplatte erhältlichen iPod classic wird es ab sofort nur noch mit 120 GByte geben. Der neue Classic ist etwas dünner als das vorherige Top-Modell.

Die neuen Player setzen das ab sofort für Mac OS X und Windows XP/Vista verfügbare iTunes 8 voraus. Neben einer verbesserten Albenansicht, bei der die Cover der Musiksammlung auf dem PC ähnlich wie beim Windows Media Player in einer Matrix dargestellt werden, soll die Software vor allem durch einen neuen Algorithmus für intelligente Wiedergabelisten glänzen, der ein vollkommen neues Musikerlebnis ermöglichen soll. Aktiviert man die "Genius"-Funktion, analysiert iTunes die gesamte Musiksammlung und "sendet die Informationen in anonymisierter Form" an Apple. Wer "Genius" nutzen will, benötigt eine Apple-ID; gleichzeitig gestattet man Apple, einem künftig Empfehlungen für Medien und "andere Produkte und Dienstleistungen" zu unterbreiten.

Darüber hinaus verfügt iTunes 8 über einen neuen Visualisierungsmodus und soll sehbehinderten Nutzern via VoiceOver einen leichteren Zugang verschaffen. US-Kunden können sich zudem über Videoinhalte in HD-Auflösung freuen. HD-Inhalte sind 1 US-Dollar teurer als die entsprechenden Videos in Standardauflösung. Wann es ähnliche Angebote in Europa geben wird, ist nicht bekannt.

Siehe dazu auch:

  • iTunes im heise Software-Verzeichnis

(sha)