Googles Transparenzbericht: Behördenanfragen in drei Jahren verdoppelt

Die Staaten werden neugieriger auf Googles Nutzerdaten. Der neue Transparenzbericht des Unternehmens zeigt eine Verdopplung der behördlichen Anfragen. Spitzenreiter ist mal wieder die USA.

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Die staatlichen Begehrlichkeiten auf Googles Nutzerinformationen nehmen offenbar zu: Seit dem ersten Transparenzbericht des Unternehmens im Jahr 2010 hat sich Zahl der Behördenanfragen verdoppelt – von rund 12.500 Anfragen im zweiten Halbjahr 2009 auf nunmehr fast 26.000 Anfragen im ersten Halbjahr 2013. Davon seien rund 42 500 Accounts betroffen gewesen. Und diese Zahlen bezögen sich lediglich auf die Anfragen, die Google der Öffentlichkeit mitteilen dürfe, heißt es vielsagend im Blogbeitrag zum aktuellen Transparenzbericht.

Eine Verdopplung der Anfragen weltweit. Und die Geheimanfragen der US muss Google schwärzen.

(Bild: Google)

Den Spitzenplatz unter den neugierigsten Staaten im Zeitraum von Januar 2013 bis Juni 2013 nehmen nach wie vor die USA ein mit fast 11.000 Anfragen ein, wovon bei 83 Prozent der Fälle Daten vorgelegt wurden. Hinzuzählen müsste man wohl noch eine unklare Zahl von Anfragen aus Geheimverfahren auf Basis des Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA). Die US-Regierung untersagt allerdings die genaue Offenlegung, weshalb Google die entsprechende Infografik schwärzen muss. Für das Jahr 2012 gab Google lediglich die Spanne von 0-999 solcher Ersuchen an. Der Suchmaschinenriese zählt auch zu den Unternehmen, die sich gerichtlich mehr Transparenz für solche Geheimanfragen erstreiten wollen und die US-Politik zu einer Reform des Geheimdienstes NSA drängen.

Die deutschen Anfragen haben sich seit dem ersten Transparenzbericht von 2010 fast verfünffacht.

(Bild: Google)

Mit deutlichem Abstand auf Platz zwei liegt Indien mit rund 2700 Anfragen, 64 Prozent davon mit Datenweitergabe. Deutschland folgt auf Rang drei mit 2311 Anfragen zu 3079 Nutzerkonten, wobei auf 48 Prozent der Ersuchen Daten rausgegeben wurden. Beim ersten Transparenzbericht waren es laut Google noch 458 Anfragen, die Zahl hat sich seitdem also fast verfünffacht

Ebenfalls Teil des Transparenzberichts sind auch die Löschanfragen von Urhebern an Google, die Links auf illegal angebotene Inhalte aus dem Suchindex von Google entfernen lassen wollen. Google gab diese Zahlen bereits im Oktober bekannt und hatte einen neuen Höchststand von 21,5 Millionen Anfragen von Urhebern oder deren Vertretern vermelden (axk)