Ungewisse Zukunft für Windows RT

Tablets mit Windows RT verkaufen sich nur schleppend. Wie Microsofts Hardware-Chefin jetzt eingesteht, hätte das Betriebssystem der RT-Tablets nicht Windows heißen dürfen.

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Von
  • Stephan Bäcker

Julie Larson-Green leitet bei Microsoft die Hardware-Sparte.

(Bild: Microsoft)

Julie Larson-Green, verantwortlich für die Hardwareprodukte bei Microsoft, räumte in einem Interview (DOCX-Datei) während des UBS Global Technology Summit ein, dass man bei der Vermarktung Fehler gemacht habe und Windows RT gar nicht den Namen Windows hätte tragen dürfen. Außerdem hätten Surface Pro und Surface RT sich sowohl von der Optik als auch der Bedienung her deutlicher unterscheiden müssen. Windows RT ist Microsofts abgespecktes Betriebssystem für ARM-basierte Geräte (von Microsoft das Tablet Surface RT), auf dem Anwendungen für Windows 8 nicht direkt ausgeführt und nur Apps aus dem Windows Store installiert werden können.

Tablets mit Windows RT verkaufen sich nicht so gut, wie Microsoft es sich erhofft hatte. Im zweiten Quartal musste Microsoft 900 Millionen US-Dollar auf Lagerbestände von Surface RT Tablets abschreiben. Zuvor hatte Microsoft das Tablet im Preis bereits reduziert. Laut Produktmanager Jack Cowett verwirrt das Anhängsel "RT" im Namen viele Kunden. Bei der neue Generation seines Tablets hat Microsoft passend dazu das Anhängsel aus dem Namen gestrichen und verwirrt die Kunden damit eigentlich noch mehr, da der wesentliche Hinweis auf die von WIndows 8 verschiedene Windows-Version für ARM-Prozessoren jetzt fehlt.

Als Konsequenz will Microsoft, laut Larson-Green, die Windows-Familie umstrukturieren. Man wolle in Zukunft nicht mehr drei Betriebssysteme anbieten, wie es im Moment mit Windows Phone, Windows RT und dem eigentlichen Windows der Fall ist. Da ein neues Windows für eine vierte Plattform unwahrscheinlich ist, werden wohl eher Versionen zusammenschmelzen oder wegfallen. Details, wann Microsoft die Windows-Familie neu sortiert und ob Phone eventuell mit RT zusammenwächst, verriet Larson-Green nicht.

Einen ersten Schritt in diese Richtung hat Microsoft aber bereits im Juli unternommen, als man die Entwicklung der Betriebssysteme für sämtliche Plattformen unter der Leitung von Terry Meyerson zusammenlegte. Mit Meyerson übergab man die Leitung an denjenigen, der für die Entwicklung von Windows Phone verantwortlich war. (bae)