NSA-Affäre: Merkel angeblich von fünf Geheimdiensten abgehört

Die Bundeskanzlerin ist wohl nicht nur von der NSA sondern auch noch von mindestens vier weiteren Geheimdiensten abgehört worden. Die sollen sich die Gegebenheiten des Berliner Regierungsviertels zunutze gemacht haben.

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Angela Merkel wurde in ihrer Amtszeit als Bundeskanzlerin nicht nur von der NSA, sondern auch den Geheimdiensten Russlands, Chinas, Nordkoreas und Großbritanniens abgehört. Das berichtete der Focus am Sonntag unter Berufung auf eine nicht näher erläuterte Analyse deutscher Sicherheitsbehörden. Hilfreich bei den Angriffen auf das ungesicherte Handy der Kanzlerin sei das weitläufige Regierungsviertel in Berlin, das sich hervorragend für die Funkspionage eigne, wird ein hochrangiger Sicherheitsbeamter zitiert.

Dem Bericht zufolge arbeiten alleine für Russland 120 Geheimdienstler in Deutschland und spähen die Bundesrepublik aus. Offiziell eingesetzt würden sie von der russischen Botschaft. Weiterhin hätten ausländische Geheimdienste in den vergangenen Jahren versucht, mehr als 100 deutsche Politiker, Beamte, Militärs, Manager und Wissenschaftler als Quellen anzuwerben. Das sei aber nur die Zahl derer, die sich danach bei deutschen Behörden gemeldet hätten, die tatsächliche Dunkelziffer sei unbekannt, aber wohl beträchtlich.

Ende Oktober hatte der enthüllte US-Spionageangriff auf Bundeskanzlerin Merkel die NSA-Affäre endgültig in die politische Debatte Deutschlands gebracht. In der Folge gerieten auffällige Aufbauten auf der US-Botschaft in Sichtweite des Reichstags und später auch diejenigen auf der britischen Botschaft in den Fokus der Öffentlichkeit. Eine Entschuldigung aus den USA hat es immer noch nicht gegeben, lediglich die Zusicherung, eine Überwachung finde derzeit nicht statt und werde auch in Zukunft nicht durchgeführt (mho)