MySQL-Gründer verlässt Sun

Sun korrigiert das Entwicklungsmodell der freien Datenbank MySQL nach Auffassung ihres Initiators Michael "Monty" Widenius nicht schnell genug. Er will jetzt in seiner eigenen Firma an dem Projekt weiterarbeiten.

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Von
  • Christian Kirsch

Weil Sun zu behäbig sei, hat Michael "Monty" Widenius, der Initiator der freien Datenbank MySQL, das Unternehmen verlassen. Gerüchte darüber gab es schon im vergangenen Herbst. Damals hatte Monty sich zu dem Thema nicht geäußert – er habe die Situation erst mit Sun klären wollen. Als Ursache für den Konflikt nennt er die Freigabe der MySQL-Version 5.1, die seiner Meinung nach zu frühzeitig erfolgt sei.

Sun habe ihn seinerzeit gebeten, noch drei Monate lang zu bleiben, um das Entwicklungsmodell zu verbessern. Auch nach sieben Monaten habe das Unternehmen allerdings die Probleme noch nicht im Griff. Man trenne sich deshalb im Guten; beide Parteien hofften, auch in Zukunft noch zusammenzuarbeiten.

Monty strebt nach eigenem Bekunden eine "wirklich offene Entwicklung" für den Datenbankserver an, die Außenstehenden eine Beteiligung erleichtert und die Trennung zwischen verschiedenen Varianten des MySQL-Quellcodes beendet. Bislang existiert eine Community- und eine Enterprise-Version des Codes, die sich hinsichtlich des Funktionsumfangs und der Aktualität unterscheiden.

In Zukunft will Widenius mit seiner eigenen Firma Monty Program AB an der von ihm entwickelten Storage-Engine Maria arbeiten. Diese Weiterentwicklung der MyISAM-Engine bietet zwar keine Transaktionen, soll aber gegenüber Störungen wie einem plötzlichen Stromausfall robuster sein als sie.

Siehe dazu auch:

(ck)