Microsoft verlängert Verkauf von Windows 7

Üblicherweise beginnt Microsoft ein Jahr nach Erscheinen einer neuen Windows-Version mit dem Einstellen des Verkaufs des Vorgängers. Bei Windows 7 ist das anders.

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Von
  • Axel Vahldiek

Microsoft wirbt schon seit langem damit, dass der Lebenszyklus seiner Betriebssysteme von vornherein feststeht, was für die Kunden Planungssicherheit bringt. Dazu gehört unter anderem die Länge des kostenlosen Support (für jede Windows-Version insgesamt mindestens 10 Jahre), und auch die Verfügbarkeit folgt festen Regeln.

Microsoft liefert die Retail-Lizenzen jeder Windows-Version bis ein Jahr nach Erscheinen des Nachfolgers an die Händler, PC-Hersteller können es mindestens ein Jahr länger kaufen. Sämtliche Termine kann man im Lifecycle Guide nachlesen.

Für Windows 7 hätte das nach den derzeit üblichen Regeln bedeutet, dass Microsoft nach dem 30. Oktober dieses Jahres keine Retail-Lizenzen an den Handel mehr geliefert hätte. Das blieb aber bislang von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. Da Ende der vergangenen Woche erste Berichte darauf aufmerksam machten, ersetzte Microsoft nun das ursprüngliche Datum im englischsprachigen Lifecycle Guide durch ein "To be determined". Demzufolge können Händler weiterhin bei Microsoft Retail-Lizenzen ordern.

Im deutschsprachigen Lifecycle Guide ist hingegen noch das alte Datum "30.Oktober 2013" zu lesen. Unklar ist daher bislang, ob die Verlängerung auch für den deutschen Markt gilt. Allerdings spielt das ohnehin keine Rolle. Denn die Retail-Lizenzen – zu erkennen an der bunten Verpackung – kauft hier ohnehin kaum einer, weil sie viel zu teuer sind. Stattdessen greift man üblicherweise zu den billigeren System-Builder-Lizenzen (weiße Verpackung). Das sind Lizenzen für kleinere Hardware-Hersteller, die alles für eine saubere Neuinstallation nötige enthalten. Die einzige nennenswerte Einschränkung: Bei einer System-Builder-Lizenz muss man sich vor dem Kauf entscheiden, ob man eine 32- oder 64-Bit-Variante möchte.

System-Builder-Lizenzen dürfen hierzulande seit dem so genannten "OEM-Urteil" auch einzeln weiterverkauft werden. Die Auslieferung solcher Lizenzen stoppt Microsoft üblicherweise erst einige Zeit nach dem Stopp für die Retail-Lizenzen. Wann genau dass der Fall sein wird, steht laut englischsprachigen Lifecycle Guide ebenfalls noch nicht fest. Im deutschen hingegen wird als Termin der 30. Oktober 2014 genannt. Welcher Termin nun auch immer stimmt: Windows 7 wird auch danach noch einige Zeit erhältlich sein, denn die Händler dürfen ihre Restbestände zeitlich unbegrenzt abverkaufen. (axv)