TorrentSpy-Betreiber müssen 110 Millionen US-Dollar Schadenersatz zahlen

Nachdem das kalifornische Bundesgericht im Dezember 2007 bereits einen Schuldspruch gefällt hatte, hat es nun die Höhe des Schadenersatzes festgelegt, der wegen Copyright-Verletzungen an die Filmindustrie zu entrichten ist.

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Valence Media, die Betreiber der Torrent-Suchmaschine TorrentSpy, müssen wegen Copyright-Verletzungen 110 Millionen US-Dollar Schadenersatz an die US-Filmindustrie zahlen. Dies entschied das Bundesbezirksgericht in Los Angeles laut einer Mitteilung (PDF-Datei) der Motion Picture Association of America (MPAA). Außerdem darf Valence Media künftig keine Torrent-Suchmaschine mehr betreiben. Die TorrentSpy-Website ist bereits seit März nicht mehr am Netz.

MPAA-Mitgliedsunternehmen hatten Anfang 2006 einige P2P-Verzeichnisse verklagt, darunter auch TorrentSpy. Dessen Betreiber wollten nicht klein beigeben und erhielten dabei Unterstützung der Bürgerrechtler der Electronic Frontier Foundation (EFF). Sie begründeten ihren Antrag auf Klageabweisung damit, dass auf TorrentSpy selbst kein urheberrechtlich geschütztes Material vorgehalten werde.

Außerdem wehrten sich die Beschuldigten dagegen, Daten zum Besucherverkehr auf der TorrentSpy-Website aufzuzeichnen und der MPAA auszuhändigen. Administratoren der Website hatten unter Eid ausgesagt, dass IP-Adressen der Nutzer nicht verfügbar gemacht werden könnten. Allerdings hatten Moderatoren des TorrentSpy-Forums bereits im Frühjahr 2006 eingeräumt, dass IP-Adressen aufgezeichnet werden könnten. Das Gericht kam im Dezember 2007 zu dem Schluss, die TorrentSpy-Betreiber hätten Falschaussagen geleistet und systematisch Beweismittel vernichtet. Sie seien für Copyright-Verletzungen verantwortlich.

In der Zwischenzeit wurde nur noch über die Höhe der Schadenersatzsumme verhandelt. Die Filmindustrie feiert das nun ergangene Urteil als einen "wichtigen Sieg für die großen Hollywood-Studios". Die Höhe des Schadenersatzes sei ein eindeutiges Zeichen, dass derlei Angebote illegal seien. In dem Verfahren ging es um etwa 3700 Torrent-Dateien, für die rechnerisch jeweils ein Schadenersatz von rund 30.000 US-Dollar fällig wird. (anw)