Bericht: Deutsche Post will nun auch bei De-Mail einsteigen

Nachdem es bisher so ausgesehen hat, als habe sich die Post bei De-Mail selbst aus dem Spiel genommen, will sie das Zertifizierungsverfahren nun doch abschließen. Ein Kompromiss soll das möglich machen.

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Von
  • Detlef Borchers

Die Deutsche Post will laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Zertifizierung als De-Mail-Partner nun doch abschließen. Bisher hatte es so ausgesehen, als sei die Post bei De-Mail aus dem Rennen: Die Post beharrte auf das PostIdent-Verfahren zur Teilnehmerauthentifizierung, bei dem die Personalausweisnummer des Kunden nach dem Geldwäschegesetz gespeichert wird. Dies ist laut dem De-Mail-Gesetz aber untersagt. Dem Zeitungsbericht zufolge arbeitet man nun an einem Kompromiss.

Noch auf der CeBIT hatte die Deutsche Post ihr PostIdent-Verfahren als unerlässlichen Bestandteil ihres Systems gepriesen, an dem man festhalten werde. Nun denkt die Post offenbar um, weil Großkunden überlegen sollen, auf De-Mail umzustellen. Der fortlaufende Anstieg der Portokosten beim Papier-Briefverkehr soll mit der De-Mail abfangen werden. Die derzeitigen De-Mail-Anbieter Deutsche Telekom, 1&1 sowie Mentana Claimsoft planen erhebliche Rabatte für Großkunden, um die derzeit sehr niedrige Auslastung bei der De-Mail zu verbessern.

Für Verbraucher ändert sich dabei nichts. Sie können weiterhin 3 kostenlose De-Mails bei der Telekom und 10 kostenlose De-Mails bei 1&1 (Web.de sowie GMX, [Update: 100 kostenlose De-Mails bei Abschluss von De-Mail Plus für 9,99 Euro im Monat]) verschicken und werden danach mit 39 Cent pro Brief zur Kasse gebeten. Bei der e-Post der Deutschen Post ist der digitale Brief deutlich teurer: zum 1. Januar wird die Post die Kosten für den Standard e-Postbrief (bis maximal 20 MB) von 58 auf 60 Cent erhöhen. Bislang sind Endkunden jedoch kaum an De-Mail interessiert. So heißt es im Bericht der Zeitung, dass bei 1&1 trotz üppiger Freikontingente des Unternehmens nur 170.000 De-Mailer registriert sind. (vbr)