Whatsapp zählt Nutzerrekord: 400 Millionen Aktive pro Monat

Whatsapp ist auf dem Vormarsch und das spürt auch die Konkurrenz. Twitter rückt Direktnachrichten in den Vordergrund, Facebook räumt Verluste ein. Trotz vieler Sicherheitsbedenken ist die Zahl der Whatsapp-Nutzer 2013 massiv gestiegen.

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Obwohl Whatsapp in den letzten Monaten vor allem durch Sicherheitsprobleme auffiel, kann das Unternehmen einen Nutzerrekord verzeichnen. Mittlerweile sollen 400 Millionen Kunden aktiv sein, 100 Millionen kamen allein in den letzten vier Monaten hinzu. Das erklärte Whatsapp in seinem Firmenblog.

Während noch weitaus mehr als 400 Millionen Menschen Whatsapp installiert haben sollen, bezieht sich das Unternehmen bei seinen Angaben auf die aktiven Mitglieder, die pro Monat via Whatsapp kommunizieren. Im August sollen es in Deutschland rund 20 Millionen aktive Nutzer gewesen sein. Gleichauf lagen zu diesem Zeitpunkt mit je 20 Millionen aktiven Nutzern Mexiko, Indien und Spanien. Allein pro Tag hätten alle zusammen 11 Milliarden Nachrichten abgesetzt. Im Mai lag die Nutzerzahl in Deutschland noch bei rund 13,7 Millionen.

Die steigenden Whatsapp-Zahlen spiegeln sich unter anderem in den Berechnungen des IT-Branchenverbandes Bitkom für das Jahr 2013 wieder. Der Umsatz, den Mobilfunkbetreiber dieses Jahr mit SMS und MMS gemacht haben, ist zum ersten Mal rückläufig. Der Kurzmitteilungsmarkt sinke voraussichtlich um 13 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Wie Bitkom-Präsident Dieter Kempf im November erläuterte, leidet der Umsatz vor allem unter dem "Trend zu Flatrates, dem günstigen SMS-Versand über das Internet und der Substitution der SMS durch internetbasierte Dienste wie WhatsApp, iMessage oder Facebook."

In seinem Blogeintrag weist Whatsapp auf die besondere Nutzungsweise ihres Dienstes hin. So sollen etwa Ärzte in Indien EKG-Bilder von Patienten verschicken, die einen Herzinfarkt erlitten haben, um so kostbare Zeit zu sparen. In Madrid habe man Whatsapp genutzt, um verschollene Wanderer zu retten.

Der Schreiber des Blogeintrags wünscht sich als geborener Ukrainer aber noch mehr. Er oder sie hofft, dass die Menschen dort Whatsapp nutzen werden, um ihre Meinung auszutauschen und um so für ihre Grundrechte einzutreten. Würde das geschehen, würde Whatsapp nicht nur SMS und MMS verdrängen, sondern auch die Rolle übernehmen, die Twitter und Facebook bei den arabischen Revolutionen eingenommen haben. Die Konkurrenz scheint dies auch zu registrieren: Facebook hat den Einfluss von Whatsapp auf sinkende Nutzerzahlen schon Ende Oktober eingeräumt. Twitter rückte zuletzt seine Direktnachrichten in den Vordergrund – also die Messaging-Funktion zwischen Nutzern.

Whatsapp wurde 2009 gegründet. Nach eigenen Angaben arbeiten rund 50 Personen für das Unternehmen, in der Hauptsache Entwickler.

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