Jeder fünfte Nutzer in Niedersachsen ohne schnellen Internet-Zugang
Kinder im Haushalt sind einer Studie zufolge eine Art Innovationsmotor für die Nutzung der Informationstechnologie, doch sind rund 20 Prozent der Haushalte auf langsame ISDN- oder Modem-Verbindungen angewiesen.
Immerhin rund 65 Prozent aller Haushalte in Niedersachsen verfügten im Jahr 2007 über einen Internet-Anschluss. Aber jeder fünfte dieser Haushalte musste noch immer auf eine schnelle Verbindung verzichten, weil der Wohnort nicht an das Breitbandnetz angeschlossen ist. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Untersuchung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikation für das Jahr 2007 hervor. Über mindestens einen Computer verfügen der Studie zufolge rund 75 Prozent aller Haushalte. Damit liegt Niedersachsen ebenso wie bei den Internet-Anschlüssen im Bundesdurchschnitt.
Jedoch haben vor allem Familien mit niedrigem Einkommen noch keinen Zugang zum modernen Kommunikationsmedium. Von den Haushalten in Niedersachsen mit weniger als 1100 Euro Nettoeinkommen pro Monat haben 60 Prozent einen Computer und 41 Prozent einen Internet-Zugang. Den Haushalten mit mehr als 2600 Euro verfügbarem Monatseinkommen stehen zu rund 90 Prozent Computer und Internet-Zugang zur Verfügung.
Kinder im Haushalt sind der Studie zufolge "eine Art Innovationsmotor" für die Nutzung von Informationstechnologie. Haushalte mit Kindern im Alter von 10 bis 15 Jahren haben im Schnitt mehr Computer und Internet-Anschlüsse als Haushalte ohne Kinder. Rentner-Haushalte haben zu 45 Prozent einen Computer und zu 33 Prozent einen Internet-Anschluss.
Die Art der Nutzung von Internet-Angeboten ist stark altersabhängig. Die jüngsten Altersgruppen laden aus dem Internet vor allem Spiele und Musik oder sie spielen online. Je höher das Alter, desto geringer ist allerdings diese Art der Nutzung. Inzwischen wickeln mehr als 50 Prozent der Nutzer über 25 Jahren ihre Bankgeschäfte per Internet ab.
Fast drei Viertel aller Niedersachsen, die 2007 mindestens einmal online waren, haben schon Waren im Internet bestellt. Gut die Hälfte hat über das Internet Kontakt mit Behörden und öffentlichen Einrichtungen aufgenommen.
Erst im Juni 2008 hatte das Breitbandkompetenzzentrums Niedersachsen seine Arbeit an einem Breitbandkataster aufgenommen, auf dessen Grundlage das Land Niedersachsen den Ausbau der Netzinfrastruktur bis 2013 mit 17,5 Millionen Euro fördern will. In Befragungen des Kompetenzzentrums hätten 40 Prozent der Internet-Nutzer angegeben, das Internet sowohl privat als auch beruflich zu nutzen. Fachleute halten Anschlussgeschwindigkeiten von 10 MBit/s für wünschenswert. (dz)
