Spanische Telefónica greift arbeitslosen Kunden unter die Arme

Bis Ende des Jahres erlässt Telefónica arbeitslosen Kunden in Spanien 50 Prozent des Rechnungsbetrages. Leisten kann es sich der Konzern: Im Geschäftsjahr 2008 wurde ein Nettogewinn von 7,59 Milliarden Euro erwirtschaftet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 49 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Telefónica-Konzern erlässt arbeitslosen Kunden im Heimatmarkt Spanien bis Ende des Jahres 50 Prozent des Rechnungsbetrages. Wie das Unternehmen am heutigen Dienstag in Madrid mitteilte, gilt die neue Regelung für arbeitslose Kunden, die seit mindestens sechs Monaten einen Vertrag mit Telefónica in Spanien haben. Allerdings ist die Ermäßigung auf höchstens 20 Euro pro Monat und insgesamt 500.000 Rechnungen begrenzt. Die Belastung für den Konzern, der im Geschäftsjahr 2008 einen Nettogewinn von 7,59 Milliarden Euro erwirtschaftete (PDF-Datei), beläuft sich damit auf maximal 10 Millionen Euro. Die Arbeitslosenquote in Spanien beträgt inzwischen 14 Prozent und ist somit die höchste in der Europäischen Union.

Die Telefónica Group kommt weltweit auf 259 Millionen Kunden. Hierzulande ist der Konzern vor allem über die Mobilfunktochter O2 bekannt. Zudem betreibt Telefónica in Deutschland eines der größten Internet-Backbone-Netze mit einer Länge von 40.000 Kilometern, 329 Einwahlknoten (PoP) und mehr als 2200 DSL-Übergabepunkten. In diesem Jahr will das Unternehmen die Haushaltsabdeckung in Deutschland auf 70 Prozent steigern. Genutzt wird das Netz unter anderem von Versatel, 1&1 Internet und HanseNet. Zuletzt wurde bekannt, dass Telefónica am Kauf des Hamburger DSL-Vermarkters mit seinen rund 2,3 Millionen Kunden interessiert ist, den Telecom Italia abstoßen will. (pmz)