Kanada: Rekordstrafe für Betreiber zweier Streaming-Portale

Der Betreiber zweier Streaming-Portale für die Fernsehserien Simpsons und Futurama zu einer Geldstrafe von mehr als 7 Millionen Euro verurteilt worden. Auf seinen Seiten selbst lag kein urheberrechtlich geschütztes Material.

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In Kanada wurde der Betreiber von zwei Websites, auf denen Besucher Folgen der Simpsons und von Futurama ansehen konnten, zu einer Strafzahlung von 10,5 Millionen Kanadischen Dollar (rund 7,3 Millionen Euro) verurteilt. Das berichtet TorrentFreak unter Berufung auf Timothy Lowman, einen Anwalt des Medienkonzerns 20th Century Fox. Als Inhaber der Rechte an den beiden Serien war Fox gegen den Kanadier vorgegangen. Dem Bericht zufolge handelt es sich um die höchste Strafe, die der kanadische Federal Court in einem derartigen Fall je verhängt hat.

Der Verurteilte hatte auf beiden Webseiten Player eingebaut, in denen die Folgen der beliebten Trickfilm-Serien abgespielt werden konnten. Auf den Seiten selbst lag dabei kein urheberrechtlich geschütztes Material, das wurde vielmehr von anderen Quellen eingespielt. Bis zu ihrer Abschaltung haben beide Seiten zusammen rund 87 Millionen Besucher angezogen. Als 20th Century Fox schließlich vor Gericht zog, sei der Angeklagte davon ausgegangen sei, sowieso keine Chance zu haben. Deswegen sei er gar nicht erst vor Gericht erschienen – das Urteil fiel in seiner Abwesenheit.

Nach dem Urteil erklärte der Verurteilte gegenüber TorrentFreak, die Rechteinhaber würden eine "Fliege mit einer Atombombe" töten. Diese Erfahrung sei für ihn das Schlimmste, was er sich vorstellen könne und er wünsche so etwas niemandem an den Hals. Sein Wunsch sei dagegen, dass die "Dinosaurier" ihren Kunden geben würden, was diese wünschen – die Möglichkeit, einfach, schnell und weltweit ihre Videos streamen zu können. (mho)