CES

Nvidia präsentiert Mobilprozessor Tegra K1: 192 Kepler-Kerne auf zwei Varianten

Nach dem eher glücklosen Tegra 4 will Nvidia mit dem Tegra K1 wieder an alte Erfolge anknüpfen. Den Neuling soll es gar in zwei Versionen geben: als 32-Bit-Quad-Core und als 64-Bit-Doppelkern.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Florian Müssig

Nvidia Tegra K1

Anfangs sah es auf Nvidias CES-Pressekonferenz noch so aus, als ob der stimmlich angeschlagene CEO Jen-Hsun Huang mit GameStream, Shield und G-Sync nur bekannte Sachen vorbeten würde, doch dann nahm die Präsentation an Fahrt auf: Der unter dem Codenamen Logan entwickelte Mobilprozessor wurde offiziell als Tegra K1 vorgestellt.

Das neue Namensschema verdeutlicht laut Huang, dass für Nvidia eine neue Ära anbricht: Im Tegra K1 stecken nämlich 192 Shader-Kerne der von Desktop-Grafikkarten bekannten Kepler-Architektur – also mit DirectX-11-Unterstützung. Das schließe sowohl hinsichtlich der Shader-Fähigkeiten als auch der Performance die Lücke zu Notebooks und Desktop-PCs.

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Das sei vor allem für die Entwickler von Blockbuster-Spielen notwendig, denn die Entwicklung solcher Spiele schlage mit 100 Millionen US-Dollar oder mehr zu Buche – also in denselben Größenordnungen wie Hollywood-Filme. Um diese Kosten wieder einzuspielen, muss das Spiel mit möglichst wenig Aufwand auf möglichst vielen Plattformen laufen. Insofern sei es kaum verwunderlich, dass auch die neuen Spielekonsolen Playstation 4 und Xbox One sehr PC-nahe Rechenwerke haben – und der Tegra K1 soll das nun auch im Mobilbereich ermöglichen. Im Vergleich zu den genannten Konsolen hinkt die Tegra-Grafikleistung aber um Welten hinterher, weshalb Huang lediglich die alten Xbox 360 und PS3 zum Vergleich heranzog.

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Die Grafikleistung demonstriert Huang mit mehreren Demos. Die Gesichtssimulation Digital Ira wurde erstmals bei der Vorstellung des GPU-Flaggschiffs GeForce Titan vorgeführt, heute lief sie abgespeckt auf einem Tegra-K1-Prototypen. Epics angekündigtes 3D-Framework Unreal Engine 4 wird den Tegra K1 offiziell unterstützen. Auch das 2,5D-Jump’n’Run Trine 2 wurde kurz angespielt.

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Vom Tegra K1 soll es zwei Varianten geben, die sich hinsichtlich der verwendeten SoC-CPU unterscheiden. Den herkömmlichen Tegra K1 stattet Nvidia mit der bekannten Tegra-4-CPU (32 Bit) aus, die vier ARM-Kernen (Cortex-A15) plus Companion Core enthält – auf solchen Chips liefen auch die gezeigten Grafikdemos. Zusätzlich soll es ein pinkompatibles Modell geben, in dem zwei Denver-CPU-Kerne stecken. Hinter dem Project Denver verbirgt sich Nvidias Implemetation von 64-bittigen ARM-v8-Rechenwerken.

Nvidias Tegra K1 wird es mit unterschiedlichen CPU-Kernen geben.

Auch hier hatte Huang eine Demo vorbereitet, die sich allerdings auf das Wechseln von Homescreens unter Android sowie das Aufrufen von CPU-Z beschränkten. Mehr wolle er dem nagelneuen Prozessor noch nicht zumuten, schließlich sei es der Chip aus der allerersten Produktionsrunde gewesen, den Nvidia erst vor wenigen Tagen erhalten habe.

Der Tegra K1 läuft bereits auf Prototyp-Plattformen.

Falls der Denver-K1 tatsächlich erst vor wenigen Tagen das sogenannte Tape-Out hatte, dürften gut und gerne noch sechs bis neun Monate ins Land gehen, bis damit bestückte Produkte fertig sind – und nur unter der Voraussetzung, dass bei den jetzt anstehenden Evaluierungstests keine großen Bugs gefunden werden Nvidia spricht von einer voraussichtlichen Verfügbarkeit in der ersten Jahreshälfte 2014 für den 32-bittigen Tegra K1, der Denver-K1 soll in der zweiten Jahreshälfte erscheinen. Huang wollte nicht einmal Details zur ARM-v8-Implementierung verkünden, sondern verwies diesbezüglich auf Ankündigungen in den kommenden Monaten. Immerhin legen die Die-Shots den Schluss nahe, dass es beim Denver-K1 keinen Companion-Core geben wird.

Mit dem Tegra K1 VCM stellte Huang gleich noch eine Abwandlung für den Automotive-Bereich in Aussicht. Dort soll der Prozessor weniger mit 3D-Power glänzen, sondern die vielen Kepler-Shader per GPGPU für andere Berechnungen bereitstellen. Huang schweben dabei hauptsächlich die immer potenteren Assistenzsysteme vor, die mit Sensoren und Kameras das Umfeld überwachen – und all diese Daten wollen schließlich schnell ausgewertet werden. (mue)