Google Glass: Datenbrille auf der Suche nach sinnvollen Anwendungen

Für Google Glass fehlt es nach wie vor an echten "Killer Apps". Immerhin mehren sich die Entwicklerzahlen.

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Googles Computerbrille Glass ist zwar nach wie vor nicht offiziell für Endkunden verfügbar, doch die Zahl der User, die sich für 1500 Dollar eine "Explorer Edition" besorgen, wächst. Gleichzeitig interessieren sich auch immer mehr Programmierer für das Gerät, seitdem im letzten Herbst ein allgemeiner API-Zugriff möglich ist. Die "Killer App" für die Computerbrille ist aber nach wie vor nicht gefunden. Verschiedene Entwickler arbeiten aber seit Monaten an Apps, die Glass zum späteren Verbraucher-Hit machen sollen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Satish Sampath und Kenny Stoltz etwa haben die App „Moment Camera“ entwickelt, die mehr aus der Fünf-Megapixel-Kamera der Datenbrille herausholen soll und aus Glass eine – datenschutzrechtlich sicher nicht unproblematische – "Lifelogging"-Knipse macht. Die App fertigt dazu automatisch alle paar Sekunden ein Bild an, sobald sie Gesichter im Bildfeld entdeckt hat. Der optimale Auufnahmezeitpunkt wird dabei aus den Daten des Beschleunigungsmessers, des Gyroskops und des Kompasses errechnet, die im Bügel von Glass stecken. Die Bilder werden dann nach ihrer Qualität sortiert und auf einen Server hochgeladen.

In eine andere Richtung denkt Thad Starner, einer der Pioniere tragbarer Computer und technischer Leiter des Glass-Teams bei Google. Seine App "Captioning on Glass" soll in ein Smartphone gesprochene Wörter für Hörbehinderte transkribieren und im Glass-Display darstellen. "Mit einem Display im Gesichtsfeld kann der Nutzer 'im Fluss' eines Gesprächs bleiben, sich auf das Gesicht seines Gegenübers konzentrieren, um möglichst viel Information zu bekommen, während er das Gespräch forciert", schrieb Starner kürzlich im Magazin Wired. Da Glass im Kern ein Android-basiertes Gerät ist, sind Glass-Apps für Android-Entwickler relativ einfach umzusetzen. Bislang können sie allerdings nicht alle Funktionen der Brille nutzen.

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(bsc)