Neues Domain-Abfrageprotokoll bei der DeNIC

Seit Dienstag unterstützt die DeNIC auch Domain-Abfragen nach dem IRIS-Protokoll Domain-Check.

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Von
  • Monika Ermert

Neben klassischen Whois-Abfragen lässt sich der Status von de-Domains auf den Servern der DeNIC eG seit Dienstag auch per Domain Check (DCHK) abfragen. DCHK heißt einer der neuen Standards rund um das IRIS-Protokoll, die in den kommenden Jahren die traditionelle Whois-Abfrage ablösen sollen.

Über Whois-Anfragen fragen Registrare und Endanwender den Status von Domains ab. Der Dienst listet unterschiedlich ausführliche Informationen zum Inhaber und Administrator der Domain auf. Zunächst informiert DCHK nur über den Zustand einer Domain – registriert, konnektiert, frei oder blockiert. Die klassische Whois-Abfrage bleibt beim DeNIC zunächst weiterhin parallel bestehen.

Der entscheidende Vorteil des Whois-Nachfolgers besteht darin, dass DCHK eine XML-basierte Einheitsform für Abfragen und Antworten bietet. Für das klassische Whois existiert hingegen kein verbindlicher, einheitlicher Standard. Die Nutzung des UDP-Transportprotokolls statt TCP ermöglicht zudem die Komprimierung der Antworten, erklärt Marcos Sanz, technischer Experte bei der DeNIC. Sanz war bei der Internet Engineering Task Force (IETF) maßgeblich an der Erarbeitung der IRIS-Spezifikationen beteiligt.

Bei einer breitflächigen Umsetzung von IRIS werden sich Registry-Informationen direkt abfragen lassen, ohne dass man vorher feststellen müsse, wo die Daten genau liegen. Schließlich ebnet IRIS auch den Weg für die anstehende Internationalisierung im DNS.

Gleichzeitig zur Einführung von DCHK stellt die DeNIC auch einen Open-Source-Client vor, der unter der GNU-Lizenz veröffentlicht wurde (Download-Link). Sven Holger Wabnitz, Entwickler des Administrationswerkzeugs DomiNIC, sieht in Open-Source-Implementierungen für Client und Server das Potenzial, die Einführung von IRIS zu beschleunigen. VeriSign Global Registries und die IP-Adressvergabestelle RIPE NNC haben ihre Testimplementierungen allerdings bereits wieder eingestellt – mangels Interesse.

Der französische Software-Anbieter Dot and Co hat in den vergangenen Tagen seine IRIS-Implementierung gegen den DeNIC-Server getestet. Der Client sendet seine Anfragen zwar bereits erfolgreich an die DeNIC, derzeit ergeben DCHK-Anfragen allerdings nur Fehlermeldungen, erklärte Patrick Mevzek von Dot and Co. Das nächste Software-Release von Dot and Co werde aber auf jeden Fall einen DCHK-Client für .de-Adressen enthalten. (Monika Ermert) / (ghi)