Wikileaks hält Ansturm auf Filterliste nicht stand

Seit gestern nacht ist Wikileaks.org weltweit nicht mehr zu erreichen. Offenbar hat die Website dem Ansturm australischer Internet-Nutzer auf die umstrittene Internet-Sperrliste nicht standgehalten.

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Von
  • Gerald Himmelein

Wikileaks, kurz vor dem vollständigen Ausfall

Seit gestern nacht ist die Website Wikileaks.org offline. Die Website ist darauf spezialisiert, Informationen aus anonymen Quellen an die Öffentlichkeit zu bringen. In den späten Stunden der Nacht zum Samstag zeigte die Seite noch die Meldung "Wikileaks is overloaded by readers" gefolgt von einem Spendenaufruf – mittlerweile gibt die Site gar keinen Mucks mehr von sich. Der englischen Wikipedia zufolge ist der Website-Ausfall aufgrund der hohen Zugriffszahlen aus Australien offline gegangen. Wikileaks hatte vor dem Komplettausfall noch Wikipedia als Quelle für aktuelle Nachrichten verlinkt.

Auslöser war wohl die Veröffentlichung einer Liste mit über 2400 Webadressen, bei der es sich angeblich um eine URL-Sperrliste der australischen Aufsichtsbehörde ACMA (Australian Communications and Media Authority) handelt. Das australische Kommunikationsministerium plant, die Nutzung der Sperrliste allen Providern des Landes vorzuschreiben. Zwar hat ACMA die Echtheit der Liste bestritten, andererseits erklärte der australische Kommunikationsminister kurz darauf, die Veröffentlichung strafrechtlich zu verfolgen.

Mittlerweile wird die umstrittene Liste international von zahlreichen Websites gespiegelt. In Deutschland macht sich Familienministerin Ursula von der Leyen für ähnliche Maßnahmen stark.

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(ghi)