Mobilfunk-Studie: Mobile Datendienste als Umsatz-Turbo

Einer von der Branchenvereinigung Bitkom in Auftrag gegebenen Studie zufolge soll sich der Umsatz mit mobilen Datendiensten bis 2012 verdreifachen.

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Von
  • Rudolf Opitz

Bis 2012 soll sich der mit mobilen Datendiensten wie EDGE und UMTS/HSDPA erzielte Umsatz von 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2007 auf 5,7 Milliarden 2012 mehr als verdreifachen. Dies sagt die vom Branchen-Verband Bitkom in Auftrag gegebene Studie "Mobile Life 2012" (Präsentation als PDF) des Beratungsunternehmens Goldmedia voraus.

Für 2008 erwarten die Autoren einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro mit mobilen Datendiensten, dabei sind Umsätze mit den Nachrichtendiensten SMS und MMS nicht eingerechnet. Bitkom-Vizepräsident Achim Berg begründete die hohen Erwartungen mit der stetig wachsenden Nutzung des mobilen Internets. Schon heute habe jeder Dritte unter 50 Jahren ein Handy mit Internetzugang. Dass mobiles Surfen erst in letzter Zeit boomt, macht Berg an den gestiegenen Datenraten durch UMTS und dessen schnellem Datendienst HSDPA fest.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine Studie des Browser-Herstellers Opera vom August dieses Jahres, die den Erfolg des Proxy-gestützten Handy-Browsers Opera Mini belegt: Danach ist die Nutzung des Browsers allein von Juli bis August 2008 um 9,1 Prozent gestiegen, im Vergleich zum August 2007 sogar um 357 Prozent. Die Anzahl der mit Opera Mini besuchten Webseiten sei vom Juli zum August 2008 um 11,7 Prozent, im Jahresvergleich um 337 Prozent gewachsen, so die Studie.

Bitkom und Goldmedia begründen das Umsatzwachstum mit mobilen Datendiensten nicht nur mit Business-Anwendungen wie Push-Mail. Goldmedia-Geschäftsführer Dr. Klaus Goldhammer hofft besonders auf Unterhaltung für unterwegs: Allein Mobile Video, Mobile Games, Mobile Music und Mobile Advertising würden 2012 ein Marktvolumen von rund 740 Millionen Euro erreichen, so Goldhammer. Damit entspäche der Bereich Mobile Entertainment einem Umsatzanteil von rund 13 Prozent bei den Datendiensten.

Die Studie prognostiziert, das sich ein großer Teil der mobilen Unterhaltung durch Werbung finanziert, wodurch diese, vergleichbar mit dem werbefinanzierten Fernsehen, günstiger angeboten werden könnten. Goldhammer erwartet zwar zunehmende Unterschiede bei den Nutzungsgewohnheiten in den verschiedenen Altersgruppen, vor allem bei den heute unter 30-Jährigen werde sich die Handynutzung jedoch noch deutlich verstärken. (rop)