Medienpädagogen: Kinder besser im Umgang mit Medien schulen
In der Ausbildung von Erziehern und Lehrern sollte eine medienpädagogische Grundbildung verbindlich sein. Zudem fordern die Experten eine verstärkte Erforschung der Mediennutzung.
Medienpädagogen fordern, Kinder und Jugendliche besser auf den kompetenten Umgang mit Medien vorzubereiten. Punktuelle Maßnahmen und diverse Informations- und Beratungsangebote reichten längst nicht mehr aus, heißt es in einem am Samstag in Magdeburg vorgestellten Manifest. Damit alle Kinder und Jugendlichen ihre Medienkompetenz erweitern könnten, müssten entsprechende Programme an den Schulen, aber auch in der Familien- und Elternbildung verstärkt werden. In der Ausbildung von Erziehern und Lehrern sollte eine medienpädagogische Grundbildung verbindlich sein. Zudem fordern die Experten eine verstärkte Erforschung der Mediennutzung.
Ein gravierendes Problem sehen die Experten vor allem beim Umgang mit persönlichen Daten im Internet. Um sinnvoll und verantwortungsbewusst mit den Medien umzugehen, sollten Kinder und Jugendliche über die technischen Grundlagen Bescheid wissen, wie Angebote entstehen und verbreitet werden. Außerdem sollten sie um die kommunikative, ökonomische und politische Bedeutung der Medien wissen.
Das Manifest wurde zum Abschluss einer internationalen Konferenz über Computerspiele veröffentlicht. Es wird unterstützt von medienpädagogischen Einrichtungen wie der Kommission Medienpädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, de Fachgruppe Medienpädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, der Gesellschaft fü Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) sowie dem Hans-Bredow-Institut für Medienforschung.
Zu dem Thema siehe auch:
- Bundespräsident will schärfere Bestimmungen für Killerspiele
- Amoklauf von Winnenden:
Opferfamilien verlangen Waffen- und Gewaltverbote in Medien - "Medienverwahrlosung", Gewalt und Spiele:
Die Angst der Gesellschaft vor ihren Kindern - Politik und Ideologie in Studien zu Gewalt und Medien
- Medienforscher: Computerspiele sind nicht für Gewalt verantwortlich
- Familienministerin fordert Notrufmöglichkeit fürs Internet
- Kaufhof verbannt Medien ohne Jugendfreigabe aus dem Sortiment
- Medien-Professorin: Selbstkontrollen im Internet sind wichtig
- Datenschützer warnt vor überhasteten Konsequenzen nach Winnenden
- Suchtgefährdende Computerspiele: Verbote für Jugendliche gefordert
- DJV kritisiert Art der Amoklauf-Berichterstattung auf Twitter
- Videospiele-Branche fordert sachliche Debatte über Amoklauf von Winnenden
- Diskussion über Gewalt-Computerspiele nach Amoklauf von Winnenden
- Die Diskussion um "Killerspiele"
(dpa)/ (axv)