Alternative Suchmaschinen legen zu

Die Zugriffszahlen auf Suchmaschinen, die die Privatsphäre ihrer Nutzer schützen, sind seit Bekanntwerden der NSA-Schnüffeleien drastisch in die Höhe geschnellt. Eine echte Bedrohung für die Branchenführer sind sie jedoch bei Weitem nicht.

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Von
  • Christian Kirsch

Sowohl DuckDuckGo als auch Startpage haben ihre direkten Zugriffszahlen seit Beginn der NSA-Enthüllungen deutlich erhöht. Die beiden Suchmaschinen verwenden bereits seit langem HTTPS zum Verschlüsseln der Suchanfragen und versprechen, keine Daten von Nutzern zu speichern.

DuckDuckGo kam im Juni 2013 auf rund 1,7 Millionen direkte Anfragen pro Tag und liegt heute bei etwas unter 4 Millionen. Weniger stark fiel der Anstieg bei Startpage aus, dessen Suchanfragen von 2,5 Millionen auf 4,5 Millionen pro Tag zunahmen.

Startpage reicht alle Anfragen an Googles Suchmaschine weiter. Es bietet zudem die Möglichkeit, gefundene Webseiten per Proxy und somit anonym zu besuchen. Betreiber des Dienstes ist die niederländische Firma Surfboard Holding, die keine Daten zu Finanzen und Geldquellen veröffentlicht. DuckDuckGo unterhält seine eigene Suchmaschinentechnik in Amazons Cloud und bietet neben direkten Suchen eine API an. Es finanziert sich durch Werbeeinnahmen, ohne jedoch das Benutzerverhalten zu protokollieren.

Verglichen mit den großen Suchmaschinen wirken die beiden allerdings noch wie Sandkörner in der Wüste: Google kam 2013 auf rund 6 Milliarden Anfragen täglich und dominiert den Markt mit einem Anteil von fast 90 Prozent. Die beiden nächst größeren, Microsofts Bing und Yahoo, erhielten laut Statcounter im Dezember 2013 jeweils unter vier Prozent der weltweiten Suchanfragen. (ck)