Neue Warnstreiks bei EDS

Hewlett-Packard hatte nach der EDS-Übernahme im vergangenen Jahr angekündigt, im Zuge eines weltweiten Restrukturierungsprogramms in Deutschland Jobs zu streichen.

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  • dpa

Erneut sind am gestrigen Donnerstag beim IT-Dienstleister EDS hunderte Beschäftigte in einen mehrstündigen Warnstreik getreten, um gegen den geplanten Stellenabbau zu protestieren. Am wichtigsten Standort der vom US-Computerriesen Hewlett-Packard übernommenen Firma in Rüsselsheim seien etwa 90 Prozent der Belegschaft nicht an ihrem Arbeitsplatz gewesen, berichtete die IG Metall. Gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hatte die IG Metall an allen 18 deutschen EDS-Standorten zu Protestaktionen aufgerufen. An der Kundgebung vor der Rüsselsheimer Niederlassung nahmen laut Gewerkschaft mehr als 500 Menschen teil.

Die Gewerkschaften verlangen mit der mittlerweile vierten Warnstreikrunde die Aufnahme von Verhandlungen über Beschäftigungssicherung und Gehaltserhöhungen. Dies habe die Geschäftsführung bislang verweigert. Die EDS verharre im "eiskalten Schweigen" und eskaliere damit den Konflikt, kritisierte der IG-Metall-Funktionär Juan-Carlos Rio Antas.

HP hatte nach der EDS-Übernahme im vergangenen Jahr angekündigt, im Zuge eines weltweiten Restrukturierungsprogramms in Deutschland Jobs zu streichen. Von bundesweit etwa 4200 EDS-Arbeitsplätzen sollen 1150 wegfallen. Standortschließungen sind in Ludwigsburg, Leuna, Wuppertal, Essen und Köln geplant.

EDS war 1962 im US-Staat Texas von dem späteren Präsidentschaftskandidaten Ross Perot gegründet worden. Nach zwölf Jahren unter dem Dach von General Motors wurde das Unternehmen 1996 bis zur Übernahme durch HP wieder selbstständig. Der deutsche Hauptsitz befindet sich in Düsseldorf.

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(dpa) / (jk)