Eltern bieten ihr Baby bei eBay an

Für einen Euro Mindestgebot haben Eltern aus Krumbach im Allgäu ihren sieben Monate alten Sohn bei eBay zum Verkauf angeboten.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Ein Elternpaar aus dem bayerischen Krumbach hat in der vergangenen Woche seinen sieben Monate alten Sohn im Internet-Auktionshaus eBay zum Verkauf angeboten. Nachdem Internetnutzer das Angebot der Polizei gemeldet hatten, ermittelten Polizei-Beamte einem dpa-Bericht zufolge die Anschrift der Eltern. Das Baby, das die Eltern nach eigener Aussage nur zum Scherz für ein Mindesgebot von einem Euro angeboten hatten, befindet sich zurzeit in der Obhut des Jugendamts. Gegen die Eltern wird nun wegen des Verdachts auf Kindeshandel ermittelt.

Der haarsträubende Fall aus dem Unterallgäu ist nicht der erste Versuch, ein Baby per Online-Auktion anzubieten. So hatte etwa im September 2005 ein Unbekannter das vier Monate alte Baby einer fremden Familie aus Hemmingen bei Hannover ebenfalls bei eBay zum Verkauf angeboten.

Makabre Aktionen wie diese lassen ein Aufklärungsprojekt der Beratungsgesellschaft Pro Familia e.V. sehr sinnvoll erscheinen, bei dem Schüler die Belastungen junger Eltern bei der Betreuung eines Computer-Babys erleben können. So kümmern sich einem Bericht des Solinger Tageblatts zufolge im Rahmen eines Projekts an der Solinger Comeniusschule Schüler einer zehnten Klasse sieben Tage lang um eine Computerpuppe namens Pauline. Das High-Tech-Baby simuliert die Bedürfnisse eines Säuglings und muss genau wie ein echtes Baby Tag und Nacht versorgt werden. Ein Chip-Armband stellte sicher, dass sich die Probe-Eltern bei der Betreuung nicht vertreten ließen, ein weiterer Chip im Inneren der Puppe zeichnet auf, ob Pauline richtig versorgt wurde und löste bei Vernachlässigung oder Fehlbehandlung Geschrei aus. Vier Computer-Babys wurden so von jeweils zwei Schülerinnen beziehungsweise zwei Schülern rund um die Uhr versorgt. Eines der beiden Jungen-Teams gab allerdings nach der ersten schlaflosen Nacht auf. (dwi)