Yahoo-Chefin Marissa Mayer kann Werbeschwund nicht stoppen

Seit dem Amtsantritt von Yahoo-Chefin Marissa Mayer sind die Nutzerzahlen gestiegen. Doch das Unternehmen konnte dies bislang nicht in höhere Werbeeinnahmen ummünzen. Mayer bittet um Geduld.

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Von
  • dpa

Auch anderthalb Jahre nach ihrem Amtsantritt kämpft Yahoo-Chefin Marissa Mayer mit Problemen bei dem Internet-Unternehmen. Im Schlussquartal setzte sich der Rückgang der wichtigen Werbeeinnahmen fort. Yahoo büßte insbesondere bei den grafischen Anzeigen ein, den sogenannten Bannern. Nachbörslich fiel die Aktie am Dienstag um 4 Prozent.

Erst kürzlich hatte mit Henrique de Castro ausgerechnet derjenige Spitzenmanager gehen müssen, der das Werbegeschäft in Schwung bringen sollte. "Es war die richtige Entscheidung für das Unternehmen", soll Mayer in einer Telefonkonferenz mit Analysten gesagt haben.

Der gesamte Quartalsumsatz schrumpfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Dollar, wie Yahoo berichtete. In der Folge fiel auch der operative Gewinn. Nur dank geringerer Steuern und lohnender Beteiligungen konnte Yahoo den Nettogewinn um 28 Prozent auf 348 Millionen Dollar steigern. Ein Patentverkauf besserte die Kasse zusätzlich auf.

Yahoo sieht sich bei der Jagd nach Werbegeldern harter Konkurrenz von Rivalen wie Google oder Facebook ausgesetzt. Mayer versucht seit ihrem Amtsantritt im Sommer 2012, mit neuen Inhalten sowie Zukäufen wie der Blog-Plattform Tumblr dagegenzuhalten. Dies soll mehr Nutzer anlocken und damit am Ende auch zu höheren Werbeeinnahmen führen. Bislang blieb der durchschlagende Erfolg auf geschäftlicher Seite aber aus.

"Das Unternehmen aufzubauen, das wir uns vorstellen, wird Jahre dauern", erklärte Mayer. Mit den bisherigen Fortschritten sei sie aber zufrieden. Die Nutzerzahlen stiegen. Sie führte als positive Beispiele unter anderem Tumblr an sowie doppelt so hohe Zugriffe von Smartphones und Tablets.

"Wir sind uns sicher, dass die Geschäftsentwicklung in die richtige Richtung geht", sagte Finanzchef Ken Goldman. Er erwartet für das laufende Quartal einen Umsatz, der in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums liegt. Den operativen Gewinn sieht er indes abermals schrumpfen.

Zur Situation bei Yahoo siehe auch:

(kbe)