Ein Forschungsfahrzeug mit Redox-Flow-Zelle kommt auf den Autosalon von Genf

Ein Quantum Flow

Ein sportliches Forschungsfahrzeug stellt die nanoFlowcell AG im Rahmen des Genfer Auto-Salons 2014 vor. Die Quant e-Sportlimousine soll das erste Automobil mit Redox-Flow-Antrieb sein

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Von
  • Florian Pillau

Vaduz (FL), 29. Januar 2014 – Ganz im Stil der großen Autobauer zeigt man von der Studie zunächst nur zwei Ansichten – und die auch noch im Dunkeln. Das soll wohl neugierig machen auf ein sportliches Forschungsfahrzeug, das die nanoFlowcell AG im Rahmen des Genfer Auto-Salons 2014 vorstellen möchte. Die "Quant e" genannte Sportlimousine soll nach eigenen Angaben das erste Automobil mit nanoFlowcell® Antrieb sein. Wenn wir das richtig verstehen, ist damit eine Redox-Flow-Zelle gemeint.

Der viersitzige Sportwagen mit einer Länge von über 5,25 Metern ist der erste fahrtüchtige Prototyp der nanoFlowcell AG und soll ihr als Versuchsträger bei der weiteren Erprobung der Flusszelle außerhalb von Laborbedingungen dienen. Hier geht es besonders um Mechanismen zum Ladungstransport im Fahrbetrieb und die Abstimmung von Lade-Strategien, der Rekuperation, der Regeneration der Zell-Ladung sowie Sicherheits- und Qualitätskontrollen. Da ist das Äußere nicht nur aus aerodynamischer Hinsicht von Vorteil. Die erst letztes Jahr gegründete Firma wird bei ihrem Quant e sicher auch auf einen "Hingucker-Effekt" setzen. Den gab es übrigens schon einmal 2009 bei einem Vorgänger, den die Firma NLV mit Koenigsegg entwickelt hatte. NLV ist wie die nanoFlowcellAG eine Gründung des visionären Künstler-Ingenieurs Nunzio La Vecchia.

Versuchsträger mit Hingucker-Effekt

Es ist denkbar, einen großen Nachteil der E-Mobilität, die Ladedauer, damit zu umgehen, dass an der Tankstelle "einfach" verbrauchtes gegen frisches Elektrolyt getauscht wird. Denn Flussbatterien sind Akkumulatoren, die elektrische Energie in chemischen Verbindungen speichern. Als Elektronenlieferanten dienen dabei Elektrolyte, die in der Zelle über eine spezielle Membran elektrisch positiv geladene Wasserstoffionen austauschen. Die Ladung der Ionen wird an den Kontaktstellen der Flussbatterie mit Elektronen kompensiert – bei Ionenaustausch fliesst Strom. Danach müssen die Elektrolyte aufbereitet werden, bevor sie wieder Strom liefern können.

Flusszellen wurden bereits in den 1970er Jahren entwickelt und werden vielfach in großtechnischen Anlagen verwendet, zum Beispiel als Pufferbatterie für Windkraftanlagen. Im Zuge der Entwicklung von Automobilen mit elektrischem Antrieb wird seit knapp 10 Jahren wieder verstärkt an Redox-Flussbatterien geforscht. Denn es gilt neben der fehlenden Infrastruktur für Elektrolyttankstellen noch einen großen Nachteil zu kompensieren: Ihre Speicherfähigkeit erreicht nur etwa einen Viertel der Kapazität von Lithium-Ionen-Batterien. (fpi)