Parallels virtualisiert Grafikkarten fast ohne Geschwindigkeitsverlust

3D-Grafik in virtuellen Maschinen war bislang immer mit Geschwindigkeitseinbußen verbunden. Mit der Virtualisierung-Software Workstation Extreme von Parallels soll nun alles besser werden: Dem Gast-OS kann man hier dediziert eine Grafikkarte zuweisen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 74 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

James Raquepau führte in Los Angeles die neue Parallels-Software vor.

Zusammen mit Intels neuen Xeon-Prozessoren auf Nehalem-Basis hat Parallels seine Virtualisierungs-Software Workstation Extreme vorgestellt. Der Clou: Bei Systemen mit mehreren Grafikkarten kann man eine Karte dediziert mit dem virtualisierten Betriebssystem koppeln, genutzt wird dabei Intels VT-d (Virtualization Technology for Directed I/O) und Nvidias SLI Multi-OS. 3D-Applikationen können nativ aus der virtuellen Maschine auf die zugewiesene Grafikkarte zugreifen.

Laut Parallels laufen mit Workstation Extreme grafikintensive Open-GL- oder Direct3D-Anwendungen auf dem Gast-OS fast ohne Geschwindigkeitsverlust. James Raquepau von Parallels betonte gegenüber heise online in Los Angeles, dass man 95% bis 100% Geschwindigkeit im Vergleich zu einem nicht-virtualisierten System erwarten könne. "Das kommt ganz auf die Anwendung an", so Raquepau. Autodesk Maya und Solid Works würden so gut wie ohne Geschwindigkeitsverlust laufen, 3ds Max komme dagegen auf 95 Prozent.

Parallels hat bislang erst die neue Z800-Workstation von HP für den Betrieb mit der neuen Virtualisierungs-Software zertifiziert, es ist aber davon auszugehen, dass bald weitere Nehalem-Systeme hinzukommen. Zwingend notwendig sind allerdings Nvidia-Quadro-FX-Grafikkarten der neuen Baureihen 3800, 4800 und 5800. ATI/AMD-Karten werden nicht unterstützt. Als Host-Betriebssystem ist entweder eine 64-Bit-Version von Windows Vista oder XP oder Red Hat Enterprise Linux 5.3 notwendig. Das Gast-OS kann auf bis zu 16 CPU-Kerne und 64 Gbyte Ram zugreifen.

Raquepau deutete gegenüber heise online an, dass die neuen Funktionen künftig auch in die anderen Produkte von Parallels einfließen könnten.

Eine Einzelplatzlizenz von Parallels Workstation Extreme wird in den USA 399 US-Dollar kosten. Ein konkreter Erscheinungstermin sowie europäische Preise sind noch nicht bekannt. (jkj)