Amazon wächst Börsianern zu langsam

Amazon ist und bleibt der unangefochten führende Online-Händler weltweit und wird beständig größer. Manchem Anleger geht es dabei aber nicht schnell genug voran und das bekam der Konzern nach der Vorlage der Geschäftszahlen zu spüren.

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Von
  • dpa

Trotz einer deutlichen Zunahme der Bestellungen zur Weihnachtszeit strafen die Anleger den Internethändler Amazon ab. Die Nummer eins der Branche wuchs ihnen im vergangenen Quartal zu langsam. Die Aktie brach nach der Vorlage der Geschäftszahlen am Donnerstag nachbörslich um zeitweise mehr als 10 Prozent ein. Zuletzt lag der Verlust noch bei 5 Prozent.

Amazons Umsatzwachstum von 20 Prozent ist der Börse nicht genug.

(Bild: dpa, Uwe Zucchi)

Im Schlussquartal setzte Amazon 25,6 Milliarden US-Dollar (18,9 Milliarden Euro) um, wie das Unternehmen am Sitz in Seattle mitteilte. Das waren 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Verglichen mit dem Zuwachs im restlichen Jahr war dies jedoch schwach. Der Gewinn verdoppelte sich auf unterm Strich 239 Millionen US-Dollar.

Das Schlussquartal mit dem Weihnachtsgeschäft ist besonders wichtig für Einzelhändler. Im Falle von Amazon steht es für ein Drittel des gesamten Jahresumsatzes und fast den gesamten Gewinn.

Dass der Gewinn bei Amazon angesichts des hohen Umsatzes so mager ausfällt, liegt an den hohen Investitionen, die Konzernchef Jeff Bezos in neue Produkte wie die Kindle Fire oder in Versandzentren macht. Er will zunächst Marktanteile gewinnen und später verdienen. Im Jahr 2012 hatte Amazon sogar einen Verlust von 39 Millionen Dollar in Kauf genommen, für 2013 wies das Unternehmen einen Gewinn von 274 Millionen Dollar aus.

Mittlerweile arbeiten weltweit mehr als 117.000 Menschen für Amazon, dabei sind befristete Beschäftigte und Leiharbeiter noch nicht einmal mitgezählt. Vor einem Jahr waren es erst gut 88.000 Angestellte. Um diejenigen unter ihnen, die in deutschen Versandzentren arbeiten, gibt es seit Monaten einen Tarifstreit, in dem es mehrfach zu Streiks gekommen war.

Zu den größten Rivalen von Amazon zählen Ebay und der US-Einzelhandelsriese Wal-Mart. Im Heimatmarkt USA buhlen Amazon und Ebay mit einer Lieferung binnen einer Stunde oder einer Sonntagszustellung um die Gunst der Kunden. (mho)