Mobilsystem Sailfish verbessert Android-Unterstützung

Das finnische Start-Up Jolla hat für sein Smartphone-Betriebssystem Sailfish OS ein neues Update veröffentlicht. Kurz vor der Open-Source-Konferenz FOSDEM behebt es einige Fehler und verbessert die Android-Unterstützung.

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Von
  • Keywan Tonekaboni

Mit Version 1.0.3.8 (Codename Naamankajärvi) ihres Sailfish OS beheben die Finnen den stromfressenden Fehler im NFC-Dienst und spendieren dem Browser die eigentlich selbstverständliche Unterstützung für die Anzeige im Querformat. Zudem bauen sie die Unterstützung für Android-Apps aus und verbessern zahlreiche Details.

Als jüngstes System im umkämpften Smartphone-Markt wollte Jolla sich mit seinem austauschbaren Rückseiten-Cover von der Konkurrenz abheben. Den Wechsel erkennt das Jolla Phone durch einen NFC-Tag, der an der Innenseite des Covers klebt. Durch einen Software-Fehler las der Dienst ununterbrochen den Tag aus, was als Grund für die spärliche Akkulaufzeit genannt wurde. Mit dem Update sollen die Cover nun wie vorgesehen genutzt werden können, ohne die Laufzeit zu verkürzen. Im c't-Labor führten die bisherigen provisorischen Lösungen diesbezüglich zu keiner Verbesserung.

Die Kamera-App haben die Entwickler um einen Digitalzoom ergänzt, den man per Pinch-Geste einstellen kann. Auch der Recovery-Mode wurde erweitert: Bei Bedarf kann man die erst kürzlich eingeführte Bootloader-Sperre deaktivieren oder per Root-Shell auf das Telefon zugreifen.

Aus Android-Apps, die Sailfish in der alternativen Android-Runtime "Alien Dalvik" ausführt, kann man jetzt auch SMS verschicken. Diese landen aber zunächst beim nativen SMS-Client, wo der Versand nochmal bestätigt werden muss. Ein Fehler bei der Erkennung des mobilen Netzwerks aus Android-Apps soll jetzt behoben sein. Im Jolla-Store werden Android-Apps durch ein Icon als solche gekennzeichnet. Zahlreiche Community-Mitglieder, die native Sailfish-Apps bevorzugen, hatten das gefordert. Eine vollständige Liste der Neuerungen enthalten die Release Notes auf Jolla Together.

Es ist bereits das dritte Update seit vor gut zwei Monaten das Jolla-Team um eine Gruppe ehemaliger Nokia-Mitarbeiter ihr Smartphone ausgeliefert hat. Es erscheint kurz bevor sich die Jolla-Community an diesem Wochenende das erste Mal im Rahmen der Open Source Konforenz FOSDEM in Brüssel trifft. (ck)