Google will Patent für Überwachung von Video-Uploads

Der Internetkonzern hat Patente auf eine Software angemeldet, die erkennt, wenn viele Videos zur selben Zeit am selben Ort hochgeladen werden und dies dann an Dritte meldet. Als potenzielle Empfänger nennt Google Strafverfolgungsbehörden.

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Von
  • Boi Feddern

Wie aus zwei Anträgen beim US-Patent- und Markenamt (USPTO) hervorgeht, arbeitet Google an einem Programm, das geeignet sein soll, "herauszufinden, dass wahrscheinlich ein Ereignis von großem Interesse stattgefunden hat". Es wertet dazu das Hochladen von Videos aus. Registriert das System eine bestimmte Anzahl an Clips mit identischen Zeit- und Geodaten in einem Video-Portal, soll es eine Meldung sowohl an Verfasser ähnlicher Videos (Mob Source Video Phone Collaboration) als auch an Dritte (Inferring Events Based On Mob Sourced Video) übermitteln.

Was Google genau damit plant, und wo das System zum Einsatz kommen soll, ist noch unklar. "Dritte" könnten der Firma zufolge Strafverfolgungsbehörden sein, womit die Idee wohl auch für Sicherheitsdienste interessant sein dürfte. Erst an zweiter und dritter Stelle nennt sie auch Zeitschriftenverlage und Blogs als potenzielle Adressaten. Diese könnten so etwa auf Versammlungen, Demonstrationen oder Unfälle aufmerksam gemacht werden.

Die Vorstellung, dass Google dies auch mit bereits bestehenden Diensten wie dem Partymodus auf Google+ verknüpfen könnte, lässt neben dem vorstellbar nützlichen Aspekt aber auch Überwachungsparanoia keimen, wäre so doch eine flächendeckende Videoüberwachung möglich. Obwohl Verfasser der Videos den Patentanträgen zufolge die Möglichkeit bekommen sollen, die Meldung über Video-Uploads an Dritte zu unterbinden, ließe sich das bei Bedarf aber wohl auch bequem aushebeln – etwa mit dem Argument terroristischer Bedrohung oder aus anderen politischen Gründen. (boi)