Internet-Beschwerden: Spam nervt am meisten

In 97 Prozent der Fälle, in denen sich Nutzer an die Hotline des Providerverbands eco wandten, ging es um unerwünschte Werbe-Mails. Insgesamt gingen dort 2013 rund 30 Prozent mehr Anzeigen ein als im Vorjahr.

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Spam zählt zu den größten Ärgernissen deutscher Onliner: 97 Prozent der 91.000 Meldungen, die im vergangenen Jahr die Beschwerdestelle des Verbands der deutschen Internetwirtschaft eco übers Web erreichten, beziehen sich auf Junk-Mails. Die restlichen drei Prozent betrafen rechtswidrige Inhalte wie Kinderpornographie, rassistisches Material oder andere Verstöße gegen Jugendschutz-Regelungen,
teilte die Vereinigung jetzt mit. Mit 3000 Hinweisen auf Bilder sexuellen Kindesmissbrauchs seien allein in diesem Bereich dreimal so viele Anzeigen eingegangen wie 2012.

Prüfungen der entsprechenden Beschwerden hätten allerdings ergeben, dass fast die Hälfte der kinderpornographischen Fälle unbegründet gewesen seien, führt der eco aus. Insgesamt verblieben aber doppelt so viele Meldungen, die auf verbotenes Materialverwiesen hätten. Daraus lässt sich nach Ansicht des Verbands nicht direkt ein Anstieg entsprechender Straftaten im selben Grad ableiten. Vielmehr spreche die Entwicklung "für eine steigende Bekanntheit der Beschwerdestelle und eine erhöhte Sensibilisierung der Bevölkerung beim Thema Internet-Sicherheit".

Insgesamt legten die Meldungen um knapp 30 Prozent zu. Trotz dieses Anstiegs sorgte der Verband für eine schnelle Weiterleitung berechtigter Eingaben an Inhalteanbieter, Hostprovider oder Mitglieder des Hotline-Verbunds Inhope und gegebenenfalls Strafverfolger. So habe es weltweit durchschnittlich 5,93, innerhalb Deutschlands 2,38 Tage gedauert, kinderpornographische Inhalte aus dem Netz verschwunden seien.

Neben dem eco betreibt auch die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) eine Online-Beschwerdestelle. Dort meldeten Nutzer im vergangenen Jahr 5171 Fälle unzulässiger Internet-Inhalte; den größten Anteil mit 27 Prozent des Gesamtaufkommens machten dabei kinder- und jugendpornographische Bilder oder Videos aus. (axk)