NSA-Skandal: First Look bringt Ausgabe über Snowden-Dokumente

Der eBay-Mitgründer Pierre Omidyar hatte vor kurzem angekündigt, gemeinsam mit dem Snowden-Reporter Glenn Greenwald ein Medienunternehmen zu gründen. Nun ist klar: Losgehen wird es mit einem Titel zur NSA-Spionage.

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Von
  • Detlef Borchers

Pierre Omidyar lässt Greenwald und Kollegen über die Snowden-Dokumente berichten.

(Bild: Joi, Lizenz Creative Commons CC BY 2.0 )

Das erste digitale First Look-Magazin, das im neuen Medienunternehmen von Pierre Omidyar erscheint, wird sich schwerpunktmäßig mit den von Edward Snowden bereitgestellten NSA-Dokumenten beschäftigen. Dies hat der eBay-Gründer Omidyar in einem Blogbeitrag bekanntgegeben. Er begründete den vorgezogenen Schnellstart mit dem ständig wachsenden Druck, den US-Journalisten ausgesetzt seien, die über den NSA-Skandal berichten wollen und kündigte einen ganzen Sack von neuen Erkenntnissen zu diesem Thema an. Weitere Magazine und eine Website sollen noch in diesem Jahr folgen.

NSA-Skandal

Die NSA, der britische GCHQ und andere westliche Geheimdienste greifen in großem Umfang internationale Kommunikation ab, spionieren Unternehmen sowie staatliche Stellen aus und verpflichten Dienstleister im Geheimen zur Kooperation. Einzelheiten dazu hat Edward Snowden enthüllt.

Das erste digitale Magazin von First Look wird von den Journalisten Glenn Greenwald und Jeremy Scahill sowie der Filmemacherin Laura Poitras herausgegeben, heißt es in dem Blogartikel. Das Schwerpunktthema bilden die Dokumente, die Edward Snowden nach einer ersten Kontaktaufnahme mit Greenwald und Poitras in Hongkong übergeben hatte, offenbar ein noch lange nicht erschöpfter Fundus.

First Look Media ist das Medienunternehmen des Internet-Milliardärs Pierre Omidyar. Dieser verkündete im Blogbeitrag, dass weitere Journalisten zu seinem Unternehmen stoßen werden. Zu ihnen zählt die Journalistin Marcy Wheeler, eine Expertin für Programme zur Terrorbekämpfung, die unter Empty Wheel bloggt. Aus Schottland geht der Freie Journalist Ryan Gallagher zu First Look Media, der in der Vergangenheit vor allem mit Arbeiten über die Verquickung von IT-Firmen und Unterdrückungsstaaten bekannt wurde. Der mit Berichten aus Bosnien bekannt gewordene Kriegsreporter Peter Mass und der von den Arabischen Revolutionen twitternde Andy Carvin sollen das Team vervollständigen.

First Look Media unterhält Büros in New York, San Francisco und Washington. Als Gründungskapital hat Pierre Omidyar 500 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Diese Summe ist in ein profitorientiert arbeitendes Medienunternehmen gleichen Namens geflossen, das über den Verkauf von Software und Know How profitabel werden soll. Die einzelnen Magazine werden von gemeinnützigen Ausgründungen der First Look Media entwickelt und herausgegeben, die keinen Gewinn erzielen müssen. Das Geschäftsmodell ist das exakte Gegenstück etwa zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wo der Verlag profitorientiert arbeitet und die Stiftung gemeinnützig ist. (mho)