Opera-Gründer: "Wir hätten viel mehr erreichen können"

Jon von Tetzchner, Mitgründer und langjähriger CEO der Browserschmiede Opera, erzählt im c't-Interview von seinem Startup Vivaldi.net und rechnet mit seinem ehemaligen Unternehmen ab.

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Von
  • Herbert Braun

Fast 15 Jahre lang prägte Jon von Tetzchner als CEO das von ihm gegründete Unternehmen Opera. Unter seiner Regie behauptete sich der Mittelständler aus Oslo auf dem Browser-Markt gegen die übermächtige US-Konkurrenz und überzeugte mehrere hundert Millionen Endnutzer von seinen Produkten.

Jon von Tetzchner will der enttäuschten Opera-Community ein neues Zuhause geben.

(Bild: Vivaldi.net)

Vor vier Jahren gab von Tetzchner die Firmenleitung ab und zog sich bald darauf ganz von Opera zurück – eine Entscheidung, die damals viele überraschte. Jetzt meldet sich von Tetzchner mit seinem neuen Startup Vivaldi.net zurück und schildert im Gespräch mit c't in ungewöhnlicher Offenheit, was damals hinter den Kulissen geschah.

Dabei lässt der Isländer am Kurs der neuen Firmenleitung kaum ein gutes Haar. Die Einstellung der eigenen Browser-Engine, das Ende vieler Opera-Features, die Entlassung vieler Entwickler, das Schließen der Community, all das gehe komplett in die entgegengesetzte Richtung von dem, wo von Tetzchner hin wollte. So bescheinigt er Opera, es habe die Interessen der Nutzer aus den Augen verloren und denke zu kurzfristig.

Von Tetzchners Neuanfang mit Vivaldi ist denn auch der Versuch, den alten Opera-Geist wiederzubeleben und ein Unternehmen mit einem "menschlichen Gesicht" zu führen. Erstes Ziel des neuen Startups ist es, den Nutzern der in drei Wochen schließenden Community My Opera ein neues Zuhause zu geben – "für Geeks, für Nutzer, die viel verlangen".

Von Tetzchner erzählt, warum er diese Idee selbst verrückt findet, wie er damals nach langem Ringen gegen die Opera-Investoren den Kürzeren zog und nicht zuletzt welchen Browser er heute benutzt.

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