Schwedisches Internet-Aufkommen sinkt

Nachdem Schweden am Mittwoch die "EU-Richtlinie zur Durchsetzung Geistiger Eigentumsrechte" umgesetzt hat, ist der Datenverkehr beim schwedischen Backbone-Betreiber Netnod um 30 Prozent zurückgegangen.

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Von
  • Reiko Kaps

(Bild: http://www.netnod.se/)

Nachdem am vergangenen Mittwoch in Schweden die Umsetzung der "EU-Richtlinie zur Durchsetzung Geistiger Eigentumsrechte" (Intellectual Property Rights Enforcement Directive, IPRED) in Kraft getreten ist, verzeichnet der schwedische Internet-Betreiber Netnod bis zu 30 Prozent weniger Datenverkehr auf seinen Internet-Leitungen. In den Tagen vor dem Inkraftreten war der Datenverkehr von den üblichen 160 GBit/s auf etwa 180 GBit/s angestiegen. Seit Mittwoch schwankt er jedoch nur zwischen 110 und 90 GBit/s. Das neue Gesetz erlaubt Rechteinhabern per Gerichtsbeschluss den Zugriff auf Verbindungsdaten.

Vertreter der schwedischen Piraten-Partei sehen in dem Traffic-Einbruch eine direkte Folge der Gesetzeseinführung: Gegenüber der BBC meint Parteisprecher Christian Engstrom, dass der durch Tauschbörsen verursachte Datenverkehr wieder ansteigen wird. "Die Menschen brauchen einige Wochen um die eigenen Sicherheitseinstellungen so einzurichten, dass sie anonym Daten tauschen können.", fügte er hinzu. So betreibt der Bittorrent-Tracker The Pirate Bay seit dieser Woche einen eigenen VPN-Dienst, der den Datenverkehr verschlüsselt und keine Verbindungsdaten speichert. (rek)