Ubuntu-Chef: Apple schnappt sich Saphirglasbestand der nächsten drei Jahre

In einem Analystengespräch hat sich Canonical-CEO Mark Shuttleworth zum geplanten Ubuntu-Smartphone Edge geäußert. Das Display könne nicht mit dem Spezialglas ausgestattet werden, weil sich der iPhone-Hersteller mehrere Jahresproduktionen gesichert habe.

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Das trotz fehlgeschlagener Crowdfunding-Kampagne weiterhin geplante Ubuntu-Smartphone Edge wird voraussichtlich keine kratzfeste Bildschirmoberfläche aus Saphirglas bekommen. Das räumte Canonical-CEO Mark Shuttleworth in einer Telefonkonferenz mit Analysten ein, von der das Blog GigaOm berichtet. In dem Gespräch wurde Shuttleworth deutlich, woran das liegt: "Apple hat gerade den gesamten Dreijahresvorrat des Saphirglasbildschirms aufgekauft, den wir für das Edge haben wollten."

Das Edge sollte mit einem 4,5-Zoll-Display ausgeliefert werden, aktuell nutzt Apple für das iPhone 5 einen Schirm mit 4-Zoll-Diagonale. Es gibt aber beharrliche Gerüchte, wonach der Konzern noch in diesem Jahr Smartphones mit größerem Bildschirm auf den Markt bringen könnte. Apple hatte im vergangenen Jahr eine große Kooperation mit dem Saphirglasspezialisten GT Advanced Technologies angekündigt, die noch im Februar in Arizona beginnen soll.

Smartphones mit Ubuntu-Oberfläche.

(Bild: Hersteller)

Die dort geplanten Kapazitäten sollen Analystenschätzungen zufolge gigantisch sein, angeblich kann die Fabrik in Mesa bis zu 200 Millionen Bildschirmgläser mit 5-Zoll-Diagonale im Jahr liefern. Ob Canonical für das Edge auch bei GT Advanced Technologies kaufen wollte, ist nicht bekannt.

Canonical arbeitet derzeit weiter am hauseigenen Edge. Der Ubuntu-Sponsor teilte aber auch mit, dass mehrere Geräte mit Ubuntu Touch / Ubuntu for phones von Lieferanten wie Meizu und bq auf den Markt kommen werden. Dies ist noch für 2014 geplant. Canonical hatte für das High-End-Gerät Ubuntu Edge voriges Jahr versucht, bis zu 32 Millionen US-Dollar über eine großangelegte Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Indiegogo einzuwerben, erhielt dann aber nur rund 12,8 Millionen. Die Stifter sollen ihr Geld mittlerweile wieder zurückerhalten haben. (bsc)