Groupon häuft weitere Verluste an

Die Rabatt-Plattform Groupon feierte sich einst als das am schnellsten wachsende Unternehmen der Geschichte. Doch dann verhob sich die junge Firma bei ihren weltweiten Ambitionen und steckt jetzt in einem teuren Umbau fest.

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Von
  • dpa

Das Schnäppchen-Portal Groupon kommt einfach nicht aus den roten Zahlen heraus. Im vergangenen Quartal lief ein Verlust von 81 Millionen Dollar (59 Millionen Euro) auf, wie das Unternehmen am Donnerstag in Chicago mitteilte. Das war genauso viel wie im Vorjahreszeitraum. Auch für das laufende Quartal rechnet Groupon mit einem Verlust. Die Aktie sackte nachbörslich um über elf Prozent ab.

Dabei waren die Geschäfte besser gelaufen: Der Umsatz kletterte um 20 Prozent auf 768 Millionen Dollar. "Die Kunden haben für ihre Weihnachtseinkäufe verstärkt auf Groupon geschaut", erklärte Firmenchef Eric Lefkofsky. Entsprechend stiegen aber auch die Kosten, die das Unternehmen schultern musste.

Zudem baut Groupon sein Geschäft mit Übernahmen aus, die am Gewinn zehren. So werden zwei jüngste Zukäufe das Ergebnis im laufenden Quartal voraussichtlich um 20 Millionen Dollar drücken. Groupon hatte die Mode-Website Ideeli und die südkoreanische Handelsplattform Ticket Monster gekauft. Unter anderem die Kosten für die Eingliederung dieser Firma sollen im laufenden Vierteljahr abermals zu einem Verlust führen.

Bei Groupon können Kunden Rabattgutscheine von Dienstleistern, Restaurants oder Händlern kaufen. Das Unternehmen war anfangs rasant gewachsen, verrante sich aber beim internationalen Ausbau des Geschäfts.

Der neue Chef Eric Lefkofsky versucht, das Angebot von den täglichen E-Mail-Newslettern zu einer Art Datenbank für Rabattangebote umzusteuern. Das funktioniert vor allem in den USA. Dort nahm Groupon vor wenigen Wochen auch ein neues Selbstbedienungs-System für Händler in Betrieb, die Rabatte anbieten wollen. Lefkofsky betonte bisher, die roten Zahlen sollten nicht überbewertet werden, da das Unternehmen noch im Wachstum sei. Die Börse ist skeptisch: Die Aktie kostet mit rund zehn Dollar immer noch die Hälfte vom Ausgabepreis aus November 2011, auch wenn sie sich von zwischenzeitlichen Tiefständen bei nur drei Dollar erholen konnte. (anw)