Messaging: Neue Open-Source-Alternative zu WhatsApp und Co

Die zweite Auflage des Krypto-Messengers TextSecure könnte das sein, wonach aktuell viele suchen: Eine komfortable Kurznachrichten-App mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, deren Quellcode komplett offen liegt.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Nutzt das Gegenüber ebenfalls TextSecure, kommuniziert man verschlüsselt

(Bild: Open WhisperSystems)

Die verschlüsselnde Kurznachrichten-App TextSecure könnte in der runderneuerten Version 2.0 der von vielen erhoffte SMS- und WhatsApp-Nachfolger sein. Es nutzt anders als die Vorgängerversion primär das Internet als Kommunikationskanal, wodurch die Kosten für SMS wegfallen. Es schützt dabei die Privatsphäre seiner Nutzer durch komplette Ende-zu-Ende-Verschlüsselung; anders als bei Konkurrenten wie Threema ist bei TextSecure die gesamte Infrastruktur Open Source – von der Smartphone-App bis hin zum Transport-Server.

Messaging mit WhatsApp und die Alternativen

Die Übernahme von WhatsApp durch Facebook war ein Paukenschlag - und führte bei vielen Annwendern zu Überlegungen, ob es denn Alternativen zu dem äußerst beliebten Messaging- und Chat-System gibt. Vor allem End-to-End-Verschlüsselung kann ein gewichtiges Argument für den Wechsel sein.

TextSecure 2.0 setzt konsequent auf Verschlüsselung, um alle Nachrichten so zu sichern, dass sie nur vom legitimen Empfänger wieder entschlüsselt werden können. Dahinter steckt das ebenfalls von Whisper Systems entwickelte TextSecure-Protokoll in Version 2.0, das unter anderem einen asynchronen Schlüsselaustausch, Forward Secrecy sowie Abstreitbarkeit (Deniability) bietet. Darüber hinaus werden die gespeicherten Nachrichten ebenfalls verschlüsselt auf dem Gerät gesichert.

Bislang gibt es TextSecure 2.0 nur für Android, eine iOS-Version soll jedoch schon sehr bald folgen. Außerdem ist eine PC-Version in Vorbereitung. Das Protokoll sieht es vor, dass ein Nutzer mehrere Geräte hat, die dann alle Nachrichten parallel empfangen. Unter Android kann man TextSecure als Ersatz für den SMS-Client nutzen. Mit anderen Nutzern der App kommuniziert man dann automatisch verschlüsselt über das Internet, mit allen anderen wie gewohnt per SMS. Über welchen Transportweg eine Nachricht zugestellt wurde, erkennt man ähnlich wie bei Apples iMessage an ihrer Farbe: SMS sind grün hinterlegt, Krypto-Nachrichten blau.

Hinter dem Projekt steht die Organisation Open Whisper Systems, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den von der Twitter-Firma Whisper Systems veröffentlichten Quellcode weiterzuentwickeln. Offenbar ist auch wieder Krypto- und Sicherheits-Experte Moxie Marlinspike mit von der Partie, der Whisper Systems und auch TextSecure ursprünglich ins Lebens gerufen hatte. Derzeit ist zwar noch kein Geschäftsmodell für TextSecure erkennbar; doch Marlinspike hat durch die Übernahme seiner Firma Whisper Systems durch Twitter zumindest keine akuten Geldsorgen und ist für sein starkes Engagement für Privacy und Datenschutz bekannt. (rei)