Gratis-Webdienst für Projektteams

Der schwedische Dienst-Anbieter Projectplace hat zusätzlich zu seinem gleichnamigen, kommerziellen Projektmanagementsystem den kostenlosen Dienst ToDo.com als offene Betaversion freigegeben.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Mit dem kostenlosen Webdienst ToDo.com des schwedischen Anbieters Projectplace können Projektteams ihre Aufgabenverteilung übers Web wie auf einem oder mehreren schwarzen Brettern mit virtuellen angehefteten Zetteln organisieren. Auf diesen Zetteln, von denen jeder in eine der Rubriken to do, working on oder done fällt, beschreibt man die zum Projekt gehörigen Aufgaben, trägt optional jeweils ein Fälligkeitsdatum ein und weist ihnen die verantwortlichen Bearbeiter zu. Außerdem dient ToDo zum Austausch von Nachrichten unter den Team-Mitgliedern. Als tote Briekästen für Projektunterlagen lassen sich die Web-Speicher Google Drive und Dropbox einbinden. Über ein offenes API und das REST-Protokoll können Entwickler darüber hinaus eigene Anwendungen von der ToDo-Webseite aus ansprechbar machen.

Projectplace.ToDo (3 Bilder)

Virtuelle Karten auf einem Kanban-Dashboard dienen als Token für einzelne Projektaufgaben.

Zwar gibt es für jedes Team nur einen ausgewiesenen Administrator, der seine Mitstreiter per E-Mail zum Anmelden bei ToDo.com und zur Kooperation einladen kann. Aber unter den einmal registrierten Team-Mtgliedern gibt es keine komplizierte Rollenverteilung – jeder kann jede freie Aufgabe an sich reißen oder einem Kollegen zuweisen, und auch Status-Änderungen, etwa von to do auf working on sind jedem Team-Mitglied erlaubt. Kein Wunder, dass unter den Demo-Szenarios, die man als neuer Nutzer betrachten kann, auch ein Scrum-Entwickler-Team auftaucht. Dieses Vorgehensmodell, Software-Entwicklungsprojekte quasi per Zuruf zu managen, ist dem Projectplace-Dienst ebenso ins Gesicht geschrieben wie die Fertigungsorganisation nach dem japanischen Kanban-Prinzip.

Diagramme, wie sie bei der klassischen Projektkarbeit zum Visualisieren von zeitlichen Abfolgen sowie organisatorischen Abhängigkeiten der Projektschritte gebräuchlich sind, spielen bei diesem Ansatz der kooperativen Projektbetreuung keine Rolle. Wenn die Menge an Puzzleteilen zu unübersichtlich wird, kann man allenfalls neue Sichten kreieren, in denen man die einzelnen Karten nach alternativen Gesichtspunkten umsortiert. Außerdem lassen sich einfache Geschäftsdiagramme im Team gestalten.

Sieht man einmal vom Beta-Status ab, unterscheidet sich ToDo vom gebührenpflichtigen Dienst Projectplace.com dadurch, dass man als Administrator nur ein einziges Team koordinieren kann,. In ToDo sind außerdem weder formalistische Planungen zur Vor- und Nachbereitung eines Projekts wie mit Projectplace eXtended vorgesehen, noch gibt es eine Zeitleisten-Übersicht des Projektverlaufs. Nach Ablauf der Betaphase scheint Projectplace bei ToDo konkrete Obergrenzen für den nutzbaren Speicherplatz und für die Mitgliederzahl eines Teams im Sinn zu haben; Details dazu konnten wir aber bislang nicht ausmachen. (hps)