PC-Markt bricht weniger stark ein als befürchtet

Für das erste Quartal 2009 melden Analysten einen Rückgang der PC-Verkaufszahlen von rund sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit scheinen sich zumindest die besonders düsteren Prognosen von Gartner bisher nicht zu erfüllen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Für das erste Quartal 2009 melden Analysten einen Rückgang der PC-Verkaufszahlen von rund sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit scheinen sich zumindest die im Vergleich zu den Vorhersagen von IDC und iSuppli besonders düsteren Prognosen von Gartner bisher nicht zu erfüllen. Das Marktforschungsunternehmen hatte zuletzt ein Minus von gut 12 Prozent im PC-Geschäft 2009 vorhergesagt. Mit rund 67 Millionen verkauften Einheiten in den ersten drei Monaten des Jahres steht derzeit aber "nur" ein Rückgang von 6,5 Prozent zu Buche.

Während nach wie vor mobile Rechner weltweit am stärksten nachgefragt werden, entwickelt sich der PC-Markt regional sehr unterschiedlich. Insbesondere in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) registrierten IDC und Gartner deutliche Einbußen – erstmals gab es einen zweistelligen Rückgang (–10,2 Prozent) der Verkaufszahlen im Vergleich zur Vorjahresperiode. Vor allem gewerbliche Käufer zeigten nach Einschätzung der Analysten Kaufzurückhaltung, während sich private Endkunden insbesondere in Westeuropa durchaus investitionsbereit zeigten.

Im US-Markt blieben die Verkaufszahlen laut Gartner fast auf dem Niveau des ersten Quartals 2008 – IDC meldet nach vorläufigen Zahlen aber ein Minus von gut drei Prozent auf knapp 15 Millionen Rechner. Auch hier wurde die besser als erwartete Entwicklung vor allem von Käufen privater Verbraucher im Einzelhandel angetrieben. Der Trend zu Mini-Notebooks (Netbooks) sowie Rekordtiefstpreise hätten sich positiv auf die Verkaufszahlen ausgewirkt.

Profitieren konnten davon insbesondere die Hersteller Hewlett-Packard und Acer. Während HP auf dem US-Markt Dell vom Thron stoßen konnte, liegt Acer im weltweiten Ranking nun nahezu gleichauf mit dem Anbieter aus Texas. Dell zählt in der aktuellen Marktanalyse daher auch zu den größten Verlierern, mit deutlich zweistelligem Rückgang der Verkaufszahlen. Die nach wie vor starke Fokussierung auf gewerbliche Kunden ist Dell nach Ansicht der Analysten zum Verhängnis geworden. HP und Acer hingegen hätten von ihrer optimal an die aktuelle Nachfrage angepassten Modellpalette und der breiten Präsenz im Consumer-Markt profitiert.

Unter den weltweit fünf größten Herstellern musste aber auch Lenovo ein deutliches Minus (knapp acht Prozent) hinnehmen. Im US-Markt verlor Apple ein wenig vom Aufschwung des vergangenen Jahres, bleibt aber Nummer vier hinter HP, Dell und Acer. Global konnten Acer, Toshiba und HP am stärksten zulegen – zum Teil deutlich zweistellig.

Top-5-PC-Hersteller weltweit, Q1-2009 (Stückzahlen in Millionen)
Firma Stück
Q1-2009
Marktanteile
Q1-2009
Stück
Q1-2008
Marktanteile
Q1-2008
Veränderung
Q1-2009 zu Q1-2008
Hewlett-Packard 13,31 19,8 % 12,97 18,1 % 2,6 %
Dell 8,79 13,1 % 10,58 14,7 % –16,9 %
Acer 8,76 13,0 % 6,91 9,6 % 26,7 %
Lenovo 4,43 6,6 % 4,80 6,7 % –7,7 %
Toshiba 3,69 5,5 % 3,12 4,3 % 18,4 %
Andere 28,24 42,0 % 33,47 46,6 % –15,6 %
Gesamtmarkt 67,21 100,0 % 71,85 100,0 % –6,5 %
Quelle: Gartner 2009
Top-5-PC-Hersteller weltweit, Q1-2009 (Stückzahlen in Millionen)
Firma Stück
Q1-2009
Marktanteile
Q1-2009
Stück
Q1-2008
Marktanteile
Q1-2008
Veränderung
Q1-2009 zu Q1-2008
Hewlett-Packard 13,00 20,5 % 12,63 18,5 % 2,9 %
Dell 8,65 13,6 % 10,38 15,2 % –16,7 %
Acer 7,33 11,6 % 6,86 10,1 % 6,8 %
Lenovo 4,43 7,0 % 4,81 7,0 % –8,0 %
Toshiba 3,45 5,4 % 3,09 4,5 % 11,6 %
Andere 26,60 41,9 % 30,49 44,7 % –12,8 %
Gesamtmarkt 63,46 100,0 % 68,27 100,0 % –7,1 %
Quelle: IDC 2009

(map)