Starke CD: Deutscher Musikmarkt wächst wieder

Der Umsatz mit Musik hat 2013 in Deutschland erstmals seit Jahren wieder zugelegt. Die oft totgesagte CD erweist sich dabei einmal mehr als verlässliches Arbeitspferd und Streaming kommt langsam in Schwung.

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Der Umsatz der deutschen Musikbranche ist im abgelaufenen Jahr 2013 erstmals wieder gewachsen. Der Jahresumsatz der Branche liegt mit 1,45 Milliarden Euro 1,2 Prozent über dem Vorjahreswert, wie der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) mitteilte. Der Verband legte am Donnerstag in Berlin seinen Jahresbericht 2013 vor, nachdem er im Januar bereits erste Kennzahlen veröffentlicht hatte. Demnach lebt die deutsche Musikindustrie immer noch von anhaltend starken CD, deren Umsätze nur leicht zurückgehen, während das Digitalgeschäft ordentlich zulegen konnte.

Trotz eines Rückgangs um 1,3 Prozent sorgt die CD weiter für den Löwenanteil des Musikumsatzes. Auf die Silberscheiben entfallen 69 Prozent des Gesamtumsatzes. Dazu kommen noch 5,5 Prozent aus dem Verkauf von Musik auf VHS, DVD und Bluray. Die Vinyl-Platte erlebt weiter ein kleines Comeback und kann sich im Vergleich zum Vorjahr wieder steigen, bleibt mit 29 Millionen Euro und 2 Prozent Umsatzanteil aber ein Nischenmarkt. Insgesamt entfallen 1,124 Milliarden Euro und damit gut drei Viertel des Gesamtmarktes auf physische Tonträger.

Umsatz deutsche Musikindustrie 2013 (6 Bilder)

Digital wächst

Der Anteil von Downloads und Streaming am Gesamtumsatz wächst und erreicht knapp ein Viertel. (Bild: BVMI)

Der Anteil von Downloads und Streaming am Gesamtmarkt wächst langsam, aber stetig und erreichte im vergangenen Jahr 22,6 Prozent. Während der Downloadmarkt mit einem Plus von kaum einem Prozent langsamer ansteigt als in den Vorjahren, kann das Musikstreaming seinen Marktanteil fast verdoppeln. Im Download-Segment ist bei Einzeltracks ein leichter Umsatzrückgang zu beobachten, während das Geschäft mit Download-Bundles und Ringtones weiter zulegen konnte. Insgesamt legte der Umsatz im Digitalbereich um knapp 12 Prozent auf 328 Millionen Euro zu.

Die Umsätze aus bezahlten Streaming-Abonnements und werbefinanzierten Streamingdiensten stiegen um 91 Prozent auf 68 Millionen Euro. Der Streaming-Anteil an den Gesamtumsätzen in Deutschland wuchs von 2,5 Prozent im Jahr 2012 auf nunmehr 4,7 Prozent. Der BMVI leitet aus der der "geringen Umsatzbedeutung" ab, dass das Streaming in Deutschland noch nicht in der breiten Bevölkerung angekommen ist. Insgesamt sind nach Angaben des Verbands heute 17 Audio-Streaming-Anbieter in Deutschland vertreten (vbr)