Starke Zunahme dubioser Antivirensoftware

Immer häufiger werden Anwender beim Besuch von Webseiten mit gefälschten Warnungen über Infektionen des PCs erschreckt, mit denen sie zum Kauf zweifelhafter Antispyware- und Antivirenprodukten bewegt werden sollen.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Immer häufiger werden Anwender beim Besuch von Webseiten mit gefälschten Warnungen über Infektionen des PCs erschreckt, mit denen sie zum Kauf zweifelhafter Antispyware- und Antivirenprodukten bewegt werden sollen. Die Software weist in der Regel jedoch keine Funktion auf, sondern meldet nach der Installation eine erfolgreiche Desinfektion des PCs – unabhängig davon, ob er nun wirklich befallen ist oder nicht.

Offenbar verspricht das Geschäftsmodell mit dem Verkauf solch meist aggressiv beworbener Software derart hohe Einnahmen, dass derzeit eine regelrechte Welle zu verzeichnen ist. Nach Angaben von Pedro Bustamante, Produkt Marketing Director bei Panda, verbringen die hauseigenen Virenspezialisten mittlerweile einen Gutteil ihrer Zeit mit der Erstellung von Signaturen zum Erkennen solch dubioser Antivirenprogramme.

Auch G DATA hat einen starken Anstieg derartiger Software registriert. Nach Angaben von Werner Klier, Virus Researcher bei G DATA, habe man im September 2007 gerade einmal 31 Signaturen für Scare-Ware erstellt. Im September 2008 waren es 2094. Mitunter haben die Betrüger es mit ihrer Schreck-Ware auch auf die Kreditkartendaten abgesehen, die der Kunde beim Kauf übermittelt. Kürzlich hat sogar Microsoft Klage gegen Unbekannt eingereicht, um gegen die Anbieter von Scareware-Produkten wie "Antivirus 2009", "Malwarecore", "WinDefender", "WinSpywareProtect" und "XPDefender" vorzugehen.

Zunehmend infizieren solch zweifelhafte Programme PCs auch mit echten Schädlingen, um sie in Bots umzuwandeln. Wie man Schreck-Ware erkennt, sich davor schützt und sie im Fall der Fälle beseitigt, erklärt der Artikel "Scharlatane und Hochstapler" auf heise Security. (dab)